Palomino, ein kleines eher unscheinbares Dorf, gelegen an dem gleichnahmigen Fluss erlebt auch im Monent einen unglaublichen wirtschaftlichen Aufschwung und hier bin ich mir wirklich nicht sicher ob das diesem Dorf gut tut…
Ursprünglich sicher eine Ansiedlung am Fluss wegen des wichtigen Süßwassers ist es auf dem Weg sich zu einem richtigen Touristenort zu entwickeln.
War es früher eher ein Wochenendausflug für kolumbianische Touristen an die Küste, so gibt es heute jede Menge Hostels, Hotels und Campingmöglichkeiten.
Hier treffen reiche und arme Kolumbianer aufeinander, Traveller mit riesigen Rucksäcken laufen die ca. 1 km lange staubige Piste entlang zum Meer, auf der Suche nach der passenden Unterkunft. Und dann gibts noch die richtigen Hippies, die mit gigantisch aufgetürmten wilden Rastalocken ihre Schmuckständchen aufgebaut haben…. es gibt also auch hier viel zu sehen.
Von hier gehts weiter in die Provinz Guajira, es ist die nordöstlichste Provinz, grenzt an Venezuela und ist wohl auch die ärmste Region. Hier werden uns Wüste und die Indios Wayuu erwarten. Wir sind schon sehr gespannt ….ich denke die nächsten Tage wird es keine Möglichkeit geben den Blog zu pflegen….bis dann 😉
Wo sind wir hier eigentlich geografisch? …Minca liegt am Fuße der Sierra Nevada de Santa Marta. Der höchste Berg hier ist der berühmte Pico Colon, vulkanisch und mit seinen 5755 m richtig hoch, wenn man bedenkt dass er grad mal 40 km von der karibischen Küste entfernt ist. Entdeckt wurde er übrigens erst 1939, das liegt wohl daran, dass das Gelände extrem unzugänglich ist…übrigens bis heute sind manche Gegenden nicht zu erreichen, der Dschungel ist hier extrem dicht, und ohne Führer auch sonst nicht ganz ungefährlich, da hier wohl riesige Flächen mit Cannabis existieren, und die wahrscheinlich sehr gut bewacht werden 😉
Die Sierra Nevada ist ein Nationalpark, und wird noch von Indios bewohnt, die hier auch oft das Wegerecht verweigern. Am meisten verbreitet ist wohl der Stamm der Kogi.
Wenn ihr mehr wissen wollt, und vielleicht auch etwas fundierter, müsst ihr bei Wikipedia nachschauen…ist eine echt spannende wunderschöne Ecke hier.
Wir haben definitiv schon wieder zu wenig Zeit für diese wunderbare Land !
Heute Morgen sind wir tatsächlich schon um 7 Uhr losgezogen, um zu einem Wasserfall zu wandern, der tagsüber völlig überfüllt ist mit Travellern…da diese in der Regel nicht ganz so früh fit sind hatten wir tatsächlich den Platz alleine für uns.
Sind dann auch recht schnell weiter, Karsten zurück nach Minca und wir sind noch 1,5 Std weiter nach oben zu einer kleinen aber feinen Kaffeefinka.Seit 125 Jahren wird hier im Familienbetrieb Kaffe angebaut und für den Export weiterverarbeitet. Seit zweiter Generation wird die Plantage von der deutschen Familie Weber geführt, ursprünglich gebaut wurde sie 1892 von Engländern.
Das Interessante an dieser Produktion ist dass alles noch wie vor über 100 Jahren bearbeitet wird…und auch noch so aussieht 🙂
Strom wird durch Wasserkraft gewonnen…alles ist mechanisch, Eckus war sehr interessiert, aber auch ich fühlte mich wie im letzten Jahrhundert.
Zurück sind wir dann nicht mehr gelaufen, haben Mopedtaxis genommen und die Rückfahrt sehr genossen.
So, jetzt haben wir halb drei, wir packen jetzt unsere Sachen zusammenn, und fahren weiter…jetzt gehts wirklich an die Küste, wollen jetzt endlich mal baden.
Wann ich das nächste Mal schreiben kann weiss ich noch nicht, kann sein es ist jetzt mal ein Tag oder so Funkstille
Haben wunderbar geschlafen, die Nacht war erstaunlich frisch….
Haben uns von Mopeds 20 minuten hoch in die Berge zu einer kleinen Kaffee und Kakao-Finka fahren lassen. Dort haben wir eine ganz nette Einführung in die Geschichte des Kakaos, den Anbau und die Weiterverarbeitung bekommen. Zum Abschluss gabs noch eine Schokoladenmaske…
Im Moment würde ich Minca und das Umland hier noch als sanften Tourismus mit viel Charme bezeichnen, aber es lässt sich jetzt schon erahnen wie es hier einmal boomen wird. Überall werden Finkas zu Hostels umgebaut, und man hört hier schon sehr viele verschiedene Sprachen…
Haben wirklich einiges Interessantes über Kakao erfahren…
Heute war ein anstrengender Tag, 600 km durch das Rio Magdalena Tal bis in den Norden an die Karibikküste.
Der Rio Magdalena ist sozusagen der kolumbianische Amazonas. Er entspring im Süden und wird auf seinem Weg allmählich zu einem großen trägem Strom. Vom Dschungel, den es hier mal gab, ist schon lange nichts mehr übrig, hier herrschen die Rinderbarone.
Landschaftlich ist das Tiefland kein Highlight, ganz im Gegenteil, oft wirkt das Leben hier schon sehr trostlos und vor allem herrscht hier Armut.
Wir haben diesen Weg gewählt, weil das die schnellste Nord-Süd-Verbindung ist, im Hochland ist es unmöglich so schnell eine Distanz zu überwinden.
Ich möchte versuchen, euch mit Bildern ein wenig zu zeigen wie man hier so lebt. (die Fotos sind meistens aus dem Auto gemacht, wir hatten keine Angst auszusteigen, aber die Jungs waren praktisch nicht zu überreden für Photos einen Stopp einzulegen)
Trotz der oft langweiligen Kulisse wurde ich nicht müde rauszuschauen, ist doch alles trotzdem so völlig anders als man es gewöhnt ist
Hauptabnehmer sind die LKW-Fahrer, ohne diese gäbe es überhaupt keine wirkliche Infrastruktur. Ab und an mal gibt es Tankstellen oder Paradores, hier werden die Fernfahrer mit Essen versorgt (riesige Fleischberge werden hier verdrückt) und dann kommen immer wieder Motels, wir haben die letzten zwei Nächte auch in eben diesen verbracht, aber auch da würde ich nicht überall absteigen 😉 …muss man schon bissle gucken.
Merkwürdige Tiere überqueren hier die Fahrbahn…
…Wir haben keines dieser Tiere überfahren, nicht einmal gesehen 😉
Je näher wir dem Flussdelta kommen umso trockener wird das Umfeld…es hat hier sicher schon lange nicht mehr geregnet, auf den Feldern sieht alles vertrocknet aus und es gibt auch nur noch wenige Rinder, die an ein paar staubigen Gräsern herumnagen.
Der Tag neigt sich dem Ende zu, wir haben das Meer aus der Ferne schon mal gesehn, aber unser Ziel ist eine kleine Häuseransammlung in den Bergen, hier leben einige Aussteiger und Hippies. Minca war vor einigen Jahren noch fest in der Hand der Guerilla, da es nur Pisten hierher gab und alles schwer zugänglich war. Heute sieht man auch hier dass der Tourismus schon Einzug hält. die Strasse ist befestigt und gut ausgebaut.
Ab hier gibt es mit unserem Auto kein weiterkommen, und da bei uns leider die Zeit immer eine Rolle spielt können wir leider nicht so richtig hier ankommen und uns außerhalb auf einer gemütlichen Finka einnisten…schade.
Nun leben wir super günstig im Auto, mitten im Dorf im Hof einer alten Finka, können Dusche und WC benutzen und sind zufrieden 🙂
Früh Morgens haben wir uns auf den Weg gemacht um die legendäre Hacienda von Escobar anzuschauen. Der Weg führt uns kurvenreich langsam aber sicher aus der Cafetero (So nennt man das fruchtbare Hochland der Provinz Antioquia) …es wird immer heißer je weiter wir nach unten kommen
Aber leider wurde uns recht schnell klar, dass wir zu grosse Erwartungen hatten. Das riesige Gelände wird nach und nach zu einem gigantischen Vergnügungspark umfunktioniert. Ich kann ja nachvollziehen dass man Pablo Ecobar kein Denkmal setzten möchte, aber ein wenig mehr Informationen über das Geschehene wäre schon ganz schön gewesen. Es gibt ein kleines Museum wo ein paar Bilder hängen… seinen ausgebrannten Fuhrpark hat Eckus interessiert, ansonsten kann man noch die wilden Tiere anschauen – Escobars Privatzoo.
Aber es gibt viele Geschmacklosigkeiten, um auch die Kinder bei Laune zu halten, Freizeitbäder wurden angelegt, und Hotels werden überall gebaut und es gibt sogar Dinos ;-).
Also ich muss jetzt doch mal etwas emotional werden, weil mir dieses Dorf mit Umgebung echt so richtig gut gefällt (mein „oh ist das nicht schön“ oder „habt ihr das schon gesehn“ bewirkt bei den Jungs nur ein Augenverdrehen, dann weiß ich schon dass ich mich zurückhalten muss).
Aber es ist hier wirklich außerordentlich schön und die Menschen sind sehr freundlich, manche beobachten uns eher verhalten, manche sind mutiger und sprechen uns an, aber alle sind super hilfsbereit.
Heute haben wir nochmals eine kleine Wanderung unternommen, und das Dorf in einer ganz anderen Stimmung wahrgenommen. War am Wochenende alles von der Fiesta geprägt, so waren heute alle außerordentlich beschäftigt.
Spontan haben wir uns dann entschlossen doch heute noch weiterzufahren, zum Einen haben wir von den zu fahrenden 2500 km erst 500 km hinter uns und zum Anderen haben wir uns entschlossen doch noch bei Medellin die Finka des legendären Drogenbarons Pablo Escobar anzuschauen. (Haben alle die Serie „Narcos“angeschaut, da geht es um den Aufstieg und Fall Pablos).
Unterwegs immer wieder tolle Landschaftszüge, heute sind wir an einem ungewöhnlich aussehenden Berg vorbeigefahren, Eckus hat gleich mal recherchiert und herausgefunden dass das ein Vulkan ist.
Eine echte Herausforderung und abenteuerlich war die Fahrt durch Medellins Stadtdschungel und das ausgerechnet zur Rushhour. (Liebe Romi, das Auto hat wirklich nur eine kleine Schleifspur eines LKW´s abbekommen…sorry).
Karsten hat uns mit Hilfe von Eckus als Navi unversehrt durch diese Wahnsinns-Metropole gefahren.
Ruck Zuck war´s wieder dunkel und wir haben uns jetzt in einem Motel am Straßenrand für die Nacht einquartiert…so ne richtige Brummiunterkunft…aber ist ja nur für eine Nacht, morgen früh gehts gleich weiter.
Die Aussicht zwei Tage kein Auto fahren zu müssen hat uns den Tag langsam angehen lassen.
Zuerstmal haben wir einen kleinen Sonntagsspaziergang ins Dorf unternommen, da war schon wieder mächtig was los.
Heute war jeder in Sonntagsstaat unterwegs (außer uns natürlich) und es gab wieder viel zu sehen. So haben wir uns auch wie alle ins Kaffee gesetzt und uns umgeschaut. Vor allem die beiden Jungs waren viel beschäftigt mit schauen, da doch auch einige Dorfschönheiten unterwegs waren.
Ich habe mich kurz abgeseilt um wichtigere Dinge anzugehen und habe das Touristoffice aufgesucht, um leider zu erfahren, dass eine Tour in die Berge zu einem spektakulären Wasserfall in einer Höhle leider zur Zeit nicht möglich ist 🙁 …ich wollte da eigentlich mit dem Pferd eine Tour machen und bin nun bissle enttäuscht).
So…nun noch paar Bilderchen vom Ort, bevor wir uns auf eine kleine Wanderung begeben
Gestärkt mit einigen Tassen Tinto (das ist hier kein Rotwein, sondern ein lecker Kaffee) sind wir losgezogen und haben einen 3 stündigen Passeo (Spaziergang) in die Umgebung unternommen. War in der Hitze gar nicht so unanstrengend, und waren auch paar Höhenmeter drin (kommt man hier in den Anden nicht so leicht drum rum 😉 )
Mehr gibts heute nicht zu sehen, mach jetzt Feierabend
Die Übernachtung in Riosucio war super, Eckus und ich haben auf dem Parkplatz des Hotels unser Zelt aufgeklappt und haben super geschlafen, für Karsten haben wir ein Zimmer genommen, er hat sich riesig gefreut, war die vergangene Nacht für ihn doch nicht soo bequem.
leider hatte er sich zu früh gefreut, denn die Unterkunft entpuppte sich als eine Art Stundenhotel und die Geräuschkulisse war wohl sehr beeindruckend
unsere Kulisse beim Aufstehn war wunderschön 🙂
Nach einem traditionell kolumbianischen Frühstück in der Stadt haben wir uns auf den Weg gemacht
So nun zur Weiterreise, unser nächstes Ziel ist Jardin Antioquia, wirklich wunderschön gelegen und auch die Stadt super schön. Dazu mehr wenn ich Bilder habe…
Erstmal hinkommen 🙂
45km hört sich erstmal nicht viel an, wenn man aber weiß dass man 3 Std dafür brauchen wird ist man schon gespannt was da so kommt.
Landschaftlich war es natürlich super schön durch ein Reservat, die Flora war extrem üppig…. echter unberührter Bergdschungel.
Habe leider keine Bilder…es hat so gewackelt
Kleiner Nachtrag:
Zum Abendessen sind wir nochmal in die Stadt, zufällig sind wir Samstags hier angekommen, ohne zu wissen dass hier auf der Piazza jeden Samstag Party ist. Sehen und gesehen werden. Da wird gegrillt, frittiert, flaniert getrunken, geflirtet und getanzt. Aus jeder Kneipe kommt ein anderer Sound…. es ist fantastisch. Hier kann man sitzen und staunen und ab und an reitet ein stolzer Pferdebesitzer mit geschwollener Brust vorbei…. stolz wird das feine Pferdchen präsentiert. (kolumbianische „paso finos“ sind sehr bekannte Pferde)
Ich liebe es diesem pulsierendem Leben zuzuschauen 🙂
Sind am Mittwoch leider erst gegen Nachmittag von Cali gestartet, gab doch noch einiges zu regeln (simkarte musste gekauft werden, die Schlafplatzsituation noch optimiert werden, da Daniel nächste Woche für ein paar Tage mit uns reisen möchte etc.).
Unser erstes Ziel haben wir also erst spät erreicht. Zu erwähnen wäre, dass 200 kolumbianische km nicht mit deutschen zu vergleichen sind. Es geht auf und ab, riesige Lkws verstopfen die Straßen und man braucht Stunden für diese Distanz.
Salento liegt so grob gesagt zwischen Cali und Bogota und ist bekannt wegen seiner bunten Häuserfassaden.
Tag 2
Tatsächlich ist der Ort sehr schön, allerdings wie das so oft ist mit Sehenswürdigkeiten, hat der Tourismus seine Spuren schon hinterlassen. Wo früher die Bewohner gelebt, verkauft und gearbeitet haben, sind heute nur Restaurants und Souvernierläden.
Unser eigentlicher Besuch galt dem nur wenige Kilometer entfernten Valle de Cocora. Hier im Nationalpark startet eine ca. 5 stündige Wanderung, der höchstgelegene Punkt liegt bei 2900m Höhe (musste ganz schön schnaufen, 600 hm galt es zu überwinden).
Höhepunkt dieser schönen Tour sind Wachspalmen, die bis zu 60m hoch sind und einen wirklich schönen Anblick bieten.
Aber auch der Aufstieg am Fluss entlang durch den Bergurwald war ein echter Farbflash und sehr abwechslungsreich.
Am späten Nachmittag sind wir gleich weitergezogen, unser nächstes Ziel waren die Termales de Santa Rosa de Cabal. Heiße Quellen am Fuße des Vulkanes Nevado del Ruiz.
Da es hier immer so um 7 Uhr dunkel wird (und das praktisch ohne Dämmerung) sind wir auch hier im Dunkeln angekommen. Aber hier mitten in der Natur, konnten wir auf dem Parkplatz eines Hostels die erste Nacht in unserem „Wohnmobil“ verbringen.( Kosten für Sicherheit und Bad umgerechnet ca. 8 Euro für alle 🙂
Sehr schön war das Baden in den heissen Quellen in der Nacht. und war genau richtig für unsere müden Muskeln.
Tag 3
Das Schlafen im Dachzelt war super. Karsten war im Auto auf der Matratze wohl nicht so gut erholt….
Nach dem Frühstück sind wir nochmals zur Therme, um bei Tageslicht die wunderschöne Umgebung und natürlich das 36 grad-warme Wasser zu genießen.
Nach 5 Stunden Fahrtzeit (bergauf bergab) haben wir heute unser Ziel nicht ganz erreicht und sind nun in dem Bergdorf Riosucio (übersetzt: schmutziger Fluss 🙂 ) zwischengelandet.
Was man in Daniels Fundus nicht alles so finden kann…heute haben wir uns mal kurz aus dem Auto meiner Schwester (Romi ich hoffe das geht in Ordnung?) ein kleines aber feines Wohnmobil erschaffen. 3-4 Schlafplätze gibt es her und ermöglicht uns dadurch natürlich viel mehr Freiheiten. Richtig abenteuerlich sieht es aus und ich bin jetzt auch richtig wild aufs losfahren.
Amerikanische Traveller haben den Schlitten bei Dani gelassen weil sie das Auto wohl nicht mehr aus Kolumbien rausbekommen, da es zu lange da war. Ausländische Autos sind nur für drei Monate hier genehmigt. Man könnte sie ja verkaufen..