Tag 8
Heute war ein anstrengender Tag, 600 km durch das Rio Magdalena Tal bis in den Norden an die Karibikküste.
Der Rio Magdalena ist sozusagen der kolumbianische Amazonas. Er entspring im Süden und wird auf seinem Weg allmählich zu einem großen trägem Strom. Vom Dschungel, den es hier mal gab, ist schon lange nichts mehr übrig, hier herrschen die Rinderbarone.
Landschaftlich ist das Tiefland kein Highlight, ganz im Gegenteil, oft wirkt das Leben hier schon sehr trostlos und vor allem herrscht hier Armut.
Wir haben diesen Weg gewählt, weil das die schnellste Nord-Süd-Verbindung ist, im Hochland ist es unmöglich so schnell eine Distanz zu überwinden.
Ich möchte versuchen, euch mit Bildern ein wenig zu zeigen wie man hier so lebt. (die Fotos sind meistens aus dem Auto gemacht, wir hatten keine Angst auszusteigen, aber die Jungs waren praktisch nicht zu überreden für Photos einen Stopp einzulegen)
Trotz der oft langweiligen Kulisse wurde ich nicht müde rauszuschauen, ist doch alles trotzdem so völlig anders als man es gewöhnt ist
Hauptabnehmer sind die LKW-Fahrer, ohne diese gäbe es überhaupt keine wirkliche Infrastruktur. Ab und an mal gibt es Tankstellen oder Paradores, hier werden die Fernfahrer mit Essen versorgt (riesige Fleischberge werden hier verdrückt) und dann kommen immer wieder Motels, wir haben die letzten zwei Nächte auch in eben diesen verbracht, aber auch da würde ich nicht überall absteigen 😉 …muss man schon bissle gucken.
Merkwürdige Tiere überqueren hier die Fahrbahn…
…Wir haben keines dieser Tiere überfahren, nicht einmal gesehen 😉
Je näher wir dem Flussdelta kommen umso trockener wird das Umfeld…es hat hier sicher schon lange nicht mehr geregnet, auf den Feldern sieht alles vertrocknet aus und es gibt auch nur noch wenige Rinder, die an ein paar staubigen Gräsern herumnagen.
Der Tag neigt sich dem Ende zu, wir haben das Meer aus der Ferne schon mal gesehn, aber unser Ziel ist eine kleine Häuseransammlung in den Bergen, hier leben einige Aussteiger und Hippies. Minca war vor einigen Jahren noch fest in der Hand der Guerilla, da es nur Pisten hierher gab und alles schwer zugänglich war. Heute sieht man auch hier dass der Tourismus schon Einzug hält. die Strasse ist befestigt und gut ausgebaut.
Ab hier gibt es mit unserem Auto kein weiterkommen, und da bei uns leider die Zeit immer eine Rolle spielt können wir leider nicht so richtig hier ankommen und uns außerhalb auf einer gemütlichen Finka einnisten…schade.
Nun leben wir super günstig im Auto, mitten im Dorf im Hof einer alten Finka, können Dusche und WC benutzen und sind zufrieden 🙂