Zwei Tage Anreise nach Ecuador

Es sind nicht die besten Bedingungen um den Blog zu schreiben, wir sind von der anstrengenden Fahrt etwas erschöpft und nach langer Sucherei haben wir ein Hostel gefunden wo wir die Nacht im Hof in unserem TOPP-Campingauto verbringen können.(Wieder einmal ganz herzlichen Dank an meine Schwester die das immer für uns organisiert)

nicht gerade bequem zum Schreiben, aber heimelig ist unser Zelt

Aber nun die Geschichte von Anfang an:

Eckus und Karsten haben gestern Vormittag Romis Busetta kurzerhand in ein Campingauto umgebaut, und nach 4 Stunden Fahrt haben wir auch tatsächlich gleich einen super Campingplatz gefunden

Toll unser Bus, Eckus und ich wie gehabt oben und für Karsten haben wir ein schönes Bettchen unten gerichtet.
Wie jeden Morgen kocht Eckus mir/jetzt uns allen einen lecker Kaffee, die Kaffeeküche ist immer sehr individuell 😉

Nach reichlichem Frühstück gings dann weiter, auf der Panamerikana immer weiter südlich Richtung Ecuador.
Es ist unglaublich, wenn man bedenkt dass dies die Hauptverkehrsstrasse ist, die durch ganz Nord- und Südamerika führt. Endlose Kurven und Höhen sind zu überwinden. Das gewohnte üppige Grün wird zuerst von Weideland abgelöst, und verändert sich mit abnehmenden Höhenmetern in eine unwirtliche Wüste.

Erdrutsche behindern das Durchkommen…
… und schwere LKW´s sind unterwegs. Ein schwieriges und anstrengendes Fahren, das heute Karsten super bewältigt hat
Große Weideflächen sind hier angelegt
es wird immer trockener
Etwas traurig ist der Anblick vieler Flüchtlinge, die hier die Straße entlang Richtung Ecuador wandern. Diese Jugendlichen haben sich eine Mitfahrgelegenheit gesichert
Die Landschaft verändert sich ständig, Man schraubt sich bis über 3000m in die Höhe und es tun sich gewaltige Schluchten auf.
Es war eine anstrengende Fahrt aber es gibt immer sooo viel zu gucken
Pasto, von hier sind es noch ca. 2 std. zur Grenze

Der Grenzaufenthalt hat sich etwas in die Länge gezogen:
zuerst muss man sich bei den Kolumbianern einen Ausreisestempel holen..das dauert immer ein wenig. Dann fährt man über die Brücke, welche die beiden Länder trennt, und holt sich bei den Ecuadorianern den Einreisestempel, das dauert immer ein wenig. In unserem Fall mussten wir aber auch noch das kolumbianische Fahrzeug anmelden. dazu brauchten wir Papiere, die uns Romi ausgestellt und beglaubigt hat lassen. dieser ganze Prozess dauerte auch noch ein wenig… lange!
Wir haben lange gebangt, ob auch alle Papiere etc. in Ordnung sind und wir einreisen dürfen.

Tulcan ist der Grenzort in Ecuador und fällt auf durch eine besondere Hässlichkeit. wir beschließen sofort die Stadt zu verlassen. Nach einigen Kilometern fällt uns auf dass wir kein Benzin mehr haben, das ist uns irgendwie entfallen 😉
Also wieder zurück nach Tulkan.

Nun muss man wissen, dass Ecuador und Kolumbien kein freundschaftliches Verhältnis pflegen, die rechte kolumbianische Regierung hält der linksgerichteten ecuadorianischen Regierung vor, die damalige Guerillabewegung FARC unterstützt zu haben. Sicherlich gibt es noch mehr Brennpunkte, aber so genau weiss ich das nicht.

Warum ich das erwähne?

Als wir an der Tankstelle ankommen wird uns mitgeteilt, dass wir mit einem kolumbianischen Auto hier keinen Sprit bekommen, wir sollen zurück nach Kolumbien.
Grundlage ist, dass der Sprit hier in Ecuador sehr billig ist, (eine Tankfüllung kostet 15 Dollar) und man unter allen Umständen verhindern möchte dass billiger Sprit nach Kolumbien geschmuggelt wird. Man teilt uns mit, dass Fahrzeuge aus jedem Land bis hoch nach Kanada Sprit bekommen, nur keine Kolumbianer!!

Hmm?

Es hat uns wirklich viel Überredungskunst gekostet, wir mussten Papiere zeigen, beweisen dass unser Tank wirklich komplett leer ist, wir Touristen sind, und das wunderschöne Ecuador besuchen möchten.
Nach einer Stunde hatten wir unser Benzin, aber nun war es so spät geworden, dass wir die Nacht doch hier in Tulcan verbringen mussten.

Nachtrag:
ich bin jetzt seit 6 Uhr wach, es war eine ganz furchtbare Nacht, uns trennt nur ein Tor von der Hauptverkehrstrasse und es war die ganze Nacht extrem laut. Hunde zanken sich, ständig gehen irgendwelche Autoalarmanlagen los, es holpern LKWs vorbei und es stinkt nach Abgasen. Auch die 3000hm muss der Körper verarbeiten, was sich mit leichtem Kopfweh bemerkbar macht. – Nichts wie weg hier!

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