Die Guajira, der nordöstlichste Zipfel Kolumbiens und (fast) alles Wüste (Tag 12)

Tag 12

Tatsächlich hatten wir hier überhaupt kein Netz, von meinem Handy aus war nur noch ein Notruf möglich….war irgendwie auch mal schön, obwohl ich mein allabendliches Schreiben schon vermisst habe.

Also vorab schon mal…die Guajira ist landschaftlich und kulturell  nicht so ohne weiteres mit dem restlichen Kolumbien in Verbindung zu bringen. Hier leben die Wayuu, ursprünglich hat sich diese indigene Bevölkerung  von der Jagd und dem Fischfang ernährt, heute halten sie ihr eigenes Vieh oder arbeiten auch im größten Kohlekonzern Kolumbiens.

Hierzu gibt es eigens einen Schienenverkehr, mit dem, in gefühlten kilometerlangen Güterzügen, die Kohle abtransportiert wird.
Die Waggons reichen tatsächlich bis zum Horizont.. und weiter

Die Wayuu werden immer weiter aus ihrem Lebensraum verdrängt, bewaffnete Gruppen bedrohen die Familien, das Gebiet ist u.a. wichtig für den Drogenhandel wegen der Nähe zu Venezuela.

Die Wayuu leben unter extremen Umständen, Trinkwasser ist rar und kostbar, und es hat mich schon ziemlich berührt wie ärmlich hier gelebt wird.

Wir waren vorbereitet und haben viel Trinkwasser und ein paar Süßigkeiten für die Kinder mitgenommen.

Den ganzen Tag waren wir unterwegs (schwitz) – hier nun unsere Eindrücke:

Karneval ist hier groß angesagt,  an der Karibikküste in Barranquilla ist nach Rio der berühmteste Umzug. Auch hier auf dem Land wird mächtig gefeiert, man bewirft sich mit Mehl, den Hintergrund habe ich jetzt nicht genauer recherchiert. Man wird auf jeden Fall immer wieder durch Straßensperren mit Seilen gestoppt und muss Wegezoll zahlen (in unserem Fall waren das Lutscher) 🙂
war eigentlich sehr lustig anzuschauen

Rechtzeitig haben wir bemerkt dass wir kaum noch Luft im Reifen haben, in Uribia, der Hauptstadt der Indios, haben wir diesen reparieren lassen, danach hat die Piste begonnen.

Nicht gerade sehr vertrauenerweckend 😉
…aber ich kann euch beruhigen es war perfekt repariert 🙂
Hier in dieser Stadt gibt es extrem viele Rikschas…
…bei jeder Ansiedlung ist es erschreckend wie viele Plastiktüten hier herumliegen…ein echter Schock für uns, höchste Zeit dass die aus dem Verkehr gezogen werden. Hier herrscht immer Wind, die Tüten werden überall verteilt und bleiben im staubigen Gestrüpp hängen…ganz schlimm 🙁

Weiter geht die Fahrt, die Straße ist holprig und staubig, und doch sehr übersichtlich 😉

Je weiter wir in das Gebiet der Wayuu vordringen umso trockener wird es
Kinder die aus dem Gebüsch heraus gerannt kommen, sobald sich ein Fahrzeug nähert (es sind nicht viele) hier bedankt sich der Junge ganz wohlerzogen.
So ein schönes Lachen…ich bin immer sehr berührt
…manchmal ist es auch wirklich bittend…und immer sind da ganz viele Kinder
…aber solange wir etwas zu verteilen hatten, haben wir angehalten und uns über die Freude gefreut.
Schon bisschen trostlos…
Kleines Toilettenpäuschen…aber wo?
das ist eine Typische Behausung einer Großfamilie, die Wayuus leben in Bigamie, es sind immer unwahrscheinlich viele Kinder und Frauen.

Unser eigentliches Ziel heute ist Cabo de la Vela, ein Ort von dem man sagt dass es hier auch schon Tourismus geben soll, anscheinend hat man hier früher nach Perlen getaucht, und heute ist es ein Kitesurfer-Paradies …hmmm wir können uns das irgendwie gar nicht so richtig vorstellen, seit knapp 2 Stunden sind wir nun in dieser für uns wirklich befremdlichen Gegend unterwegs…was uns da wohl wieder erwartet???

Es wir schon wieder mal fast dunkel als wir ankommen, man sieht nicht mehr viel, aber das Hostel in dem wir unterkommen ist erstaunlich gut eingerichtet.

Ich bin leider etwas ausgebremst an diesem Abend, ist nun doch meine Darmflora etwas belastet 😉

 

Palomino, hier treffen Welten aufeinander (Tag 11)

 

Tag 11

Palomino,  ein kleines eher unscheinbares Dorf, gelegen an dem gleichnahmigen Fluss  erlebt auch im Monent einen unglaublichen wirtschaftlichen Aufschwung und hier bin ich mir wirklich nicht sicher ob das diesem Dorf gut tut…

Ursprünglich sicher eine Ansiedlung am Fluss wegen des wichtigen Süßwassers ist es auf dem Weg sich zu einem richtigen Touristenort zu entwickeln.

War es früher eher ein Wochenendausflug für kolumbianische Touristen  an die Küste,  so gibt es heute jede Menge Hostels, Hotels und Campingmöglichkeiten.

Hier treffen reiche und arme Kolumbianer aufeinander, Traveller mit riesigen Rucksäcken laufen die ca. 1 km lange staubige Piste entlang zum Meer,  auf der Suche nach der passenden Unterkunft. Und dann gibts noch die richtigen Hippies, die mit gigantisch aufgetürmten wilden Rastalocken ihre Schmuckständchen aufgebaut haben…. es gibt also auch hier viel zu sehen.

Traditioelles Handwerk… gehäkelte Taschen
Jeder versucht hier sein Geld zu verdienen
…. es wir viel gebaut
…manch einer ist schon an den Grundmauern finanziell gescheitert
Vor den feinen Hotels stehe kolumianische Luxusfahrzeuge… heute ist Samstag da ist richtig was los
Freaks versuchen ihren Unterhalt zu verdienen
Viele Kolumbianer sind am Wochenende hier
schon ganz hübsch, aber ich weiß es gibt schönere Strände…
wir sind hier mit unserem Campingbus untergekommen
die Auswahl fällt nicht leicht
Die einheimischen Jugendlichen lieben Billard, der „Salon“ ist im kleinsten Dorf vorhanden und hier wird gefeiert…man bleibt unter sich

Von hier gehts weiter in die Provinz Guajira, es ist die nordöstlichste Provinz, grenzt an Venezuela und ist wohl auch die ärmste Region. Hier werden uns Wüste und die Indios Wayuu erwarten. Wir sind schon sehr gespannt ….ich denke die nächsten Tage wird es keine Möglichkeit geben den Blog zu pflegen….bis dann 😉

 

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Minca, und leider geht die Reise schon wieder weiter (Tag 10)

Tag 10

Wo sind wir hier eigentlich geografisch? …Minca liegt am Fuße der Sierra Nevada de Santa Marta. Der höchste Berg hier ist der berühmte Pico Colon, vulkanisch und mit seinen 5755 m richtig hoch, wenn man bedenkt dass er grad mal 40 km von der karibischen Küste entfernt ist. Entdeckt wurde er übrigens erst 1939, das liegt wohl daran, dass das Gelände extrem unzugänglich ist…übrigens bis heute sind manche Gegenden nicht zu erreichen, der Dschungel ist hier extrem dicht, und ohne Führer auch sonst nicht ganz ungefährlich, da hier wohl riesige Flächen mit Cannabis existieren, und die wahrscheinlich sehr gut bewacht werden 😉

Die Sierra Nevada ist ein Nationalpark, und wird noch von Indios bewohnt, die hier auch oft das Wegerecht verweigern. Am meisten verbreitet ist wohl der Stamm der Kogi.

Auch hier in der Nachbarschaft von Minca leben Kogi in ihrer kleinen Siedlung

Wenn ihr mehr wissen wollt, und vielleicht auch etwas fundierter, müsst ihr bei Wikipedia nachschauen…ist eine echt spannende wunderschöne Ecke hier.

Wir haben definitiv schon wieder zu wenig Zeit für diese wunderbare Land !

Heute Morgen sind wir tatsächlich schon um 7 Uhr losgezogen, um zu einem Wasserfall zu wandern, der tagsüber völlig überfüllt ist mit Travellern…da diese in der Regel nicht ganz so früh fit sind hatten wir tatsächlich den Platz alleine für uns.

Bushaltestelle, Informationsaustausch, Kulinarisches, Mopedtaxi….alles auf einem Platz…hier ist zu jeder Tageszeit was los und wir trinken erstmal einen Kaffee und essen eine Empanada (gefüllte Teigtasche)
Alles immer frisch zubereitet…wir genießen das Essen und bisher hat noch keiner was am Magen…toi toi toi
Karsten hat sich gleich noch was deftiges fürs Frühstück mitgenommen….
Beim Frühstück kam dann auch die Sonne ins Tal… 🙂

Sind dann auch recht schnell weiter, Karsten zurück nach Minca und wir sind noch 1,5 Std weiter nach oben zu einer kleinen aber feinen Kaffeefinka.Seit 125 Jahren wird hier im Familienbetrieb Kaffe angebaut und für den Export weiterverarbeitet. Seit zweiter Generation wird die Plantage von der deutschen Familie Weber geführt, ursprünglich gebaut wurde sie 1892 von Engländern.

Das Interessante an dieser Produktion ist dass alles noch wie vor über 100 Jahren bearbeitet wird…und auch noch so aussieht 🙂

Strom wird durch Wasserkraft gewonnen…alles ist mechanisch, Eckus war sehr interessiert, aber auch ich fühlte mich wie im letzten Jahrhundert.

Das Herzstück…ich glaub das war die Turbine? hmm….auf jeden Fall wenn der kaputt ist geht nix mehr 😉
Hier wird der Kaffee getrocknet
Ob das noch funktioniert weiß ich nicht 😉
War wirklich sehr informativ…
Kleine Keimlinge der Kaffeepflanze, die ersten Früchte kann man nach drei Jahren ernten

Zurück sind wir dann nicht mehr gelaufen, haben Mopedtaxis genommen und die Rückfahrt sehr genossen.

So,  jetzt haben wir halb drei, wir packen jetzt unsere Sachen zusammenn, und fahren weiter…jetzt gehts wirklich an die Küste, wollen jetzt endlich mal baden.

Wann ich das nächste Mal schreiben kann weiss ich noch nicht, kann sein es ist jetzt mal ein Tag oder so Funkstille

Minca, Wasserfälle und jede Menge Traveller (Tag 9)

Tag 9

Haben wunderbar geschlafen, die Nacht war erstaunlich frisch….

Ziemlich entspannte Lage…ein provisorischer Campingplatz. …möglicherweise in spätestens zwei Jahren ein Offizieller
Gleich gegenüber nettes traditionelles Restaurant mit leckeren Arepas und Rührei und Maracujasaft

Haben uns von Mopeds 20 minuten hoch in die Berge zu einer kleinen Kaffee und Kakao-Finka fahren lassen. Dort haben wir eine ganz nette Einführung in die Geschichte des Kakaos, den Anbau und die Weiterverarbeitung bekommen. Zum Abschluss gabs noch eine Schokoladenmaske…

Im Moment würde ich Minca und das Umland hier noch als sanften Tourismus mit viel Charme bezeichnen, aber es lässt sich jetzt schon erahnen wie es hier einmal boomen wird. Überall werden Finkas zu Hostels umgebaut, und man hört hier schon sehr viele verschiedene Sprachen…

War nicht leicht für das Moped, und da war die Straße noch halbwegs befestigt 😉
Von der Blüte bis zur reifen Frucht dauert es 6 Monate, die Befruchtung findet ausschließlich über den Wind statt, die Blüte duftet nicht und verwelkt nach 48 Stunden

Haben wirklich einiges Interessantes über Kakao erfahren…

… z.B. dass man tolle Verjüngungsmasken damit herstellen kann, ich schwörs euch, meine Haut war danach samtweich 😉
Der Tukan wohnt seit einer Verletzung bei der Familie…toller Vogel…es gibt drei Arten von Tukanen, dieser gehört zu größten Gattung (Name hab ich vergessen)

 

Den Weg zurück zum Dorf haben wir zu Fuß zurückgelegt…ging nur bergab (hahaha)…aber es ist hier gnadenlos heiß man sucht praktisch immer den Schatten
Aber auch hier, wo durch den Tourismus echt Geld fließt, gibt es einen Teil der Bevölkerung, der nicht davon provitieren wird…aber die Kinder waren gut drauf und hatten Spass im Spiel. Wer sich über die Leitungen wundert, dass ist die Wasserversorgung der Häuser. die an diesem kleinen Bach wohnen, mit einer Pumpe wird das Wasser so verteilt
Auch unser Nachmittagsessen haben wir ab von der Hauptstraße in unserem mittlerweile Lieblingslokal zu uns genommen. Man beachte die Raumbepflanzung, das ist eine Cannabispflanze die schon reichlich Blüten ansetzen konnte… 😉
So, frisch geduscht noch ein (paar) Absacker, dann gehts ins Bett, denn morgen starten wir im Morgengrauen, um einen Wasserfall zu genießen bevor die ganzen Jungtraveller den Platz erobern

Rio Magdalena – das Tiefland (Tag 8)

Tag 8

Heute  war ein anstrengender Tag, 600 km durch das Rio Magdalena Tal bis in den Norden an die Karibikküste.

on the road 😉

Der Rio Magdalena ist sozusagen der kolumbianische Amazonas. Er entspring im Süden und wird auf seinem Weg allmählich zu einem großen trägem Strom. Vom Dschungel, den es hier mal gab,  ist schon lange nichts mehr übrig, hier herrschen die Rinderbarone.

Landschaftlich ist das Tiefland kein Highlight, ganz im Gegenteil, oft wirkt das Leben hier schon sehr trostlos und vor allem herrscht hier Armut.

Wir haben diesen Weg gewählt, weil das die schnellste Nord-Süd-Verbindung ist, im Hochland ist es unmöglich so schnell eine Distanz zu überwinden.

Ich möchte versuchen, euch mit Bildern ein wenig zu zeigen wie man hier so lebt. (die Fotos sind meistens aus dem Auto gemacht, wir hatten keine Angst auszusteigen, aber die Jungs waren praktisch nicht zu überreden für Photos einen Stopp einzulegen)

Trotz der oft langweiligen Kulisse wurde ich nicht müde rauszuschauen, ist  doch alles trotzdem so völlig anders als man es gewöhnt ist

Die Landschaft wird bestimmt von riesigen Rinderweiden, kilometerlang keine Finkas, nur Weideland und ab und zu ein Wegweiser zu einer Hacienda
Mit ein bisschen Fantasie könnte man sich hinter diesen Palmen das Meer vorstellen, leider ist das in diesem Fall nicht so, dies sind riesigen Palmölplantagen, 🙁
…und so werden die Ölfrüchte aus den Feldern heraustransportiert
Manchmal kommt man an kleinen Siedlungen vorbei…verkauft wird was in der Gegend halt so wächst

Hauptabnehmer sind die LKW-Fahrer, ohne diese gäbe es überhaupt keine wirkliche Infrastruktur. Ab und an mal gibt es Tankstellen oder Paradores, hier werden die Fernfahrer mit Essen versorgt (riesige Fleischberge werden hier verdrückt) und dann kommen immer wieder Motels, wir haben die letzten zwei Nächte auch in eben diesen verbracht, aber auch da würde ich nicht überall absteigen 😉 …muss man schon bissle gucken.

Hier ist es Yuka (Eine Wurzel, die ähnlich wie Kartoffel zubereitet wird)
Schwere LKW´s sind ständige Verkehrshindernisse, hier fahren wir durch eines der wenigen Dörfer
so etwas wie eine Werkstatt
Ist die nächste Tankstelle weit genug entfernt verkauft sich auch Sprit ganz gut…man ist anpassungsfähig
Getränke und allerlei Selbstgebratenes wird angeboten…aussteigen muss man nicht, der Handel läuft über das Fahrerfenster
es gibt Fahrzeuge die man eigentlich in Indien vermutet…
…und welche die optimal genutzt werden….sieht in diesem Fall nach Schulbesuch aus

Merkwürdige Tiere überqueren hier die Fahrbahn…

…hier haben wir uns auf „Gürteltier“ geeinigt
…Affe…
… Fuchs ?…
… tatsächlich Nasenbär….
… aber was ist das???…

…Wir haben keines dieser Tiere überfahren, nicht einmal gesehen 😉

Je näher wir dem Flussdelta kommen umso trockener wird das Umfeld…es hat hier sicher schon lange nicht mehr geregnet, auf den Feldern sieht alles vertrocknet aus und es gibt auch nur noch wenige Rinder, die an ein paar staubigen Gräsern herumnagen.

Der Tag neigt sich dem Ende zu, wir haben das Meer aus der Ferne schon mal gesehn, aber unser Ziel ist eine kleine Häuseransammlung in den Bergen,  hier leben einige Aussteiger und Hippies. Minca war vor einigen Jahren noch fest in der Hand der Guerilla, da es nur Pisten hierher gab und alles schwer zugänglich war. Heute sieht man auch hier dass der Tourismus schon Einzug hält. die Strasse ist befestigt und gut ausgebaut.

Ab hier gibt es mit unserem Auto kein weiterkommen, und da bei uns leider die Zeit immer eine Rolle spielt können wir leider nicht so richtig hier ankommen und uns außerhalb auf einer gemütlichen Finka einnisten…schade.

Nun leben wir super günstig im Auto, mitten im Dorf im Hof einer alten Finka, können Dusche und WC benutzen und sind zufrieden 🙂

 

La Hacienda Napoles de Pablo Escobar (Tag 7)

Tag 7

Früh Morgens haben wir uns auf den Weg gemacht um die legendäre Hacienda von Escobar anzuschauen. Der Weg führt uns kurvenreich langsam aber sicher aus der Cafetero (So nennt man das fruchtbare Hochland der Provinz Antioquia) …es wird immer heißer je weiter wir nach unten kommen

Vor dem berühmten Eingang der Hacienda, noch voller Vorfreude

Aber leider wurde uns recht schnell klar, dass wir zu grosse Erwartungen hatten. Das riesige Gelände wird nach und nach zu einem gigantischen Vergnügungspark umfunktioniert. Ich kann ja nachvollziehen dass man Pablo Ecobar kein Denkmal setzten möchte, aber ein wenig mehr Informationen über das Geschehene wäre schon ganz schön gewesen. Es gibt ein kleines Museum wo ein paar Bilder hängen… seinen ausgebrannten Fuhrpark hat Eckus interessiert, ansonsten kann man noch die wilden Tiere anschauen – Escobars Privatzoo.

Nach Escobars Tod wurden seine wertvollen Fahrzeuge vom Mob verbrannt
Zeitungsberichte und alte Fotografien sind hier ausgestellt, zusätzliche Infos gibt es leider keine

Aber es gibt viele Geschmacklosigkeiten, um auch die Kinder bei Laune zu halten, Freizeitbäder wurden angelegt, und Hotels werden überall gebaut und es gibt sogar Dinos ;-).

nur einer von vielen…

 

 

Hmmm…

Fazit: wir waren enttäuscht 🙁

 

Weil´s so schön war nochmal was über Jardin (Tag 6)

Tag 6

Also ich muss jetzt doch mal etwas emotional werden, weil mir dieses Dorf mit  Umgebung echt so richtig gut gefällt (mein „oh ist das nicht schön“ oder „habt ihr das schon gesehn“ bewirkt bei den Jungs nur ein Augenverdrehen, dann weiß ich schon dass ich mich zurückhalten muss).

Aber es ist hier wirklich außerordentlich schön und die Menschen sind sehr freundlich, manche beobachten uns eher verhalten, manche sind mutiger und sprechen uns an, aber alle sind super hilfsbereit.

Heute haben wir nochmals eine kleine Wanderung unternommen, und das Dorf in einer ganz anderen Stimmung wahrgenommen. War am Wochenende alles von der Fiesta geprägt, so waren heute alle außerordentlich beschäftigt.

Hier haben wir 2 Nächte geschlafen…
Auch ein Kloster hat das Dorf zu bieten…

Die Aussicht beim Mittagessen
Wieder mal eine kleine Finka, mitten in der Bananenplantage
Weiter oben haben wir in einer Gumpe gebadet, war super erfrischend
Carrucha nennt man diese Seilbahn, soll heißen es ist eine Lastenseilbahn, zwei Holzbänke rein, und schon ist es für Personen zugelassen 😉 (der kleine Holzverschlag ist die Gondel 🙂 )…wir sind gelaufen, wollten nicht warten…wäre vielleicht besser gewesen, denn wir mussten ganz runter an den Fluss und dann wieder gaaanz hoch ins Dorf, was sehr schweißtreibend war…

Spontan haben wir uns dann entschlossen doch heute noch weiterzufahren, zum Einen haben wir von den zu fahrenden 2500 km erst 500 km hinter uns und zum Anderen haben wir uns entschlossen doch noch bei Medellin die Finka des legendären Drogenbarons Pablo Escobar anzuschauen. (Haben alle die Serie „Narcos“angeschaut, da geht es um den Aufstieg und Fall Pablos).

Unterwegs immer wieder tolle Landschaftszüge, heute sind wir an einem ungewöhnlich aussehenden Berg vorbeigefahren, Eckus hat gleich mal recherchiert und herausgefunden dass das ein Vulkan ist.

Der Vulkan Cerro Tusa mit seinen 1950 m Höhe ist eine imposante Erscheinung, erinnert stark an eine Pyramide

Eine echte Herausforderung und abenteuerlich war die Fahrt durch Medellins Stadtdschungel und das ausgerechnet zur Rushhour. (Liebe Romi, das Auto hat wirklich nur eine kleine Schleifspur eines LKW´s abbekommen…sorry).

Karsten hat uns mit Hilfe von Eckus als Navi unversehrt durch diese Wahnsinns-Metropole gefahren.

…im Stau nebenan
Richtige Kamikaze sind die Mopedfahrer, man ist oft völlig umzingelt und ein Spurenwechsel ist fast nicht möglich

 

Ruck Zuck war´s wieder dunkel und wir haben uns jetzt in einem Motel am Straßenrand für die Nacht einquartiert…so ne richtige Brummiunterkunft…aber ist ja nur für eine Nacht, morgen früh gehts gleich weiter.

In diesen Verschlag sitzen wir im Moment, ich schreibe und Karsten und Eckus trinken ein Bierchen nach dem andern 😉

In Jardin, um Jardin und um Jardin herum (Tag 5)

Tag 5

Die Aussicht zwei Tage kein Auto fahren zu müssen hat uns den Tag langsam angehen lassen.

Zuerstmal haben wir einen kleinen Sonntagsspaziergang ins Dorf  unternommen,  da war schon wieder mächtig was los.

Der Hauptplatz wird beherrscht von der neogotischen Kirche de la Inmaculada Concepcion Basilika Menor… jeder Pfarrer in einer deutschen Kirche würde sich über einen Bruchteil der Gläubigen freuen… da war kein Platz mehr frei
…ist aber auch sehr beeindruckend, wie fast überall in den Dörfern wirken die Kirchen völlig überdimensioniert…aber Sonntags sind die echt randvoll

Heute war jeder in Sonntagsstaat unterwegs (außer uns natürlich) und es gab wieder viel zu sehen. So haben wir uns auch wie alle ins Kaffee gesetzt und uns umgeschaut. Vor allem die beiden Jungs waren viel beschäftigt mit schauen,  da doch auch einige Dorfschönheiten unterwegs waren.

Ich habe mich kurz abgeseilt um wichtigere Dinge anzugehen und habe das Touristoffice aufgesucht, um leider zu erfahren, dass eine Tour in die Berge zu einem spektakulären Wasserfall in einer Höhle leider zur Zeit nicht möglich ist 🙁  …ich wollte da eigentlich mit dem Pferd eine Tour machen und bin nun bissle enttäuscht).

So…nun noch paar Bilderchen vom Ort, bevor wir uns auf eine kleine Wanderung begeben

 

Das ist eine Chiva, ein traditionneller Bus, der in den Bergregionen den Bewohnern von den entfernten Finkas ein Markt- oder Kirchenbesuch ermöglicht
Die Busse sind wirklich sehr kunstvoll, dieser ist besonders prächtig

Gestärkt mit einigen Tassen Tinto (das ist hier kein Rotwein, sondern ein lecker Kaffee) sind wir losgezogen und haben einen 3 stündigen Passeo (Spaziergang) in die Umgebung unternommen. War in der Hitze gar nicht so unanstrengend, und waren auch paar Höhenmeter drin (kommt man hier in den Anden nicht so leicht drum rum 😉 )

Die Bambuswälder sehen immer so schön flauschig aus 🙂 Die Stämme sind so 10cm dick, und werden zum Gerüst- und Häuserbau verwendet
Typische Finka am Wegesrand

Mehr gibts heute nicht zu sehen, mach jetzt Feierabend

 

Carretera destapada = nicht gedeckte Strasse = Forstweg (Tag 4)

Tag 4

Die Übernachtung in Riosucio war super, Eckus und ich haben auf dem Parkplatz des Hotels unser Zelt aufgeklappt und haben super geschlafen, für Karsten haben wir ein Zimmer genommen, er hat sich riesig gefreut, war die vergangene Nacht für ihn doch nicht soo bequem.
leider hatte er sich zu früh gefreut, denn die Unterkunft entpuppte sich als eine Art Stundenhotel und die Geräuschkulisse war wohl sehr beeindruckend

    unsere Kulisse beim Aufstehn war wunderschön 🙂

Nach einem traditionell kolumbianischen Frühstück in der Stadt haben wir uns auf den Weg gemacht

Boah…. für mich geht das nicht jeden Tag, bin eher für leichtere Kost und habe mir für die nächsten Tage Obst und Müsli besorgt. Den Jungs schmeckt das 🙂

So nun zur Weiterreise,  unser nächstes Ziel ist Jardin Antioquia,  wirklich wunderschön gelegen und auch die Stadt super schön.  Dazu mehr wenn ich Bilder habe…

Erstmal hinkommen 🙂

45km hört sich erstmal nicht viel an,  wenn man aber weiß dass man 3 Std dafür brauchen wird ist man schon gespannt was da so kommt.

meistens war es nicht ganz so schlimm, aber wir habe dann doch auch mal zwischendurch nach dem Dachträger geschaut

Landschaftlich war es natürlich super schön durch ein Reservat, die Flora war extrem üppig…. echter unberührter Bergdschungel.

Habe leider keine Bilder…es hat so gewackelt

Das ist Jardin… freu mich schon darauf die Gegend zu erkunden, bleiben hier 3 Nächte

Kleiner Nachtrag:

Zum Abendessen sind wir nochmal in die Stadt, zufällig sind wir Samstags hier angekommen, ohne zu wissen dass hier auf der Piazza jeden Samstag Party ist.  Sehen und gesehen werden.  Da wird gegrillt, frittiert, flaniert getrunken, geflirtet und getanzt. Aus jeder Kneipe kommt ein anderer Sound…. es ist fantastisch. Hier kann man sitzen und staunen und ab und an reitet ein stolzer Pferdebesitzer mit geschwollener Brust vorbei…. stolz wird das feine Pferdchen präsentiert. (kolumbianische „paso finos“ sind sehr bekannte Pferde)

Ich liebe es diesem pulsierendem Leben zuzuschauen  🙂

Impressionen… mit Ton könnte man es sich noch besser vorstellen
… und riechen könnt ihr es leider auch nicht 🙂

 

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Das „Abenteuer“ hat begonnen (Tage 1-3)

TAG 1

Sind  am Mittwoch leider erst gegen Nachmittag von Cali gestartet, gab doch noch einiges zu regeln (simkarte musste gekauft werden, die Schlafplatzsituation noch optimiert werden, da Daniel nächste Woche für ein paar Tage mit uns reisen möchte etc.).

Unser erstes Ziel haben wir also erst spät erreicht. Zu erwähnen wäre, dass 200 kolumbianische km nicht mit deutschen zu vergleichen sind. Es geht auf und ab, riesige Lkws verstopfen die Straßen und man braucht Stunden für diese Distanz.

Salento liegt so grob gesagt zwischen Cali und Bogota und ist bekannt wegen seiner bunten Häuserfassaden.

Tag 2

Tatsächlich ist der Ort sehr schön, allerdings wie das so oft ist mit Sehenswürdigkeiten,  hat der Tourismus seine Spuren schon hinterlassen. Wo früher die Bewohner gelebt, verkauft und gearbeitet haben, sind heute nur Restaurants und Souvernierläden.

Schön, aber wirkt auf mich irgendwie wie ein Freilichtmuseum

Unser eigentlicher Besuch galt dem nur wenige Kilometer entfernten Valle de Cocora. Hier im Nationalpark startet eine ca. 5 stündige Wanderung, der höchstgelegene Punkt liegt bei 2900m Höhe (musste ganz schön schnaufen, 600 hm galt es zu überwinden).

Höhepunkt dieser schönen Tour sind Wachspalmen, die bis zu 60m hoch sind und einen wirklich schönen Anblick bieten.

Sehen wirklich toll aus, früher wurden aus der wachsigen Rinde Kerzen hergestellt, heute ist der Bestand gefährdet, da die Schößlinge gerne von Rindern gefressen werden.

Aber auch der Aufstieg am Fluss entlang durch den Bergurwald war ein echter Farbflash und sehr abwechslungsreich.

Tückisch: man weiß nie wie tief der Sumpf ist
Hmm….wie kommt man hier trockenen Fußes rüber? An manchen Stellen gabs auch wacklige Hängbrücken

Am späten Nachmittag sind wir gleich weitergezogen, unser nächstes Ziel waren die Termales de Santa Rosa de Cabal. Heiße Quellen am Fuße des Vulkanes Nevado del Ruiz.

Da es hier immer so um 7 Uhr dunkel wird (und das praktisch ohne Dämmerung) sind wir auch hier im Dunkeln angekommen. Aber hier mitten in der Natur, konnten wir auf dem Parkplatz eines Hostels  die erste Nacht in unserem „Wohnmobil“ verbringen.( Kosten für Sicherheit und Bad umgerechnet ca. 8 Euro für alle 🙂

Sehr schön war das Baden in den heissen Quellen in der Nacht. und war genau richtig für unsere müden Muskeln.

Tag 3

Das Schlafen im Dachzelt war super. Karsten war im Auto auf der Matratze wohl nicht so gut erholt….

Nach dem Frühstück sind wir nochmals zur Therme, um bei Tageslicht die wunderschöne Umgebung und natürlich das 36 grad-warme Wasser zu genießen.

 

Nach 5 Stunden Fahrtzeit (bergauf bergab) haben wir heute unser Ziel nicht ganz erreicht und sind nun in dem Bergdorf Riosucio (übersetzt: schmutziger Fluss 🙂 ) zwischengelandet.

Die Fahrt war anstrengend aber auch sehr schön.

Auch hier passiert man immer wieder schöne Dörfer mit bunten Fassaden, aber hier weg vom Tourismus lebt das Dorf. Nochmals Danke an meine Schwester mit deren Auto dies alles fernab vom Tourismus möglich ist 🙂
freundliche Helfer findet man hier überall
…und die mühselige Fahrt vergisst man oft bei wunderschöner Landschaft

 

 

 

 

 

 

 

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