Tja wie das so manchmal ist…unsere Busetta hat die Rückfahrt von der Küste leider nicht überstanden, musste abgeschleppt werden…So hat sich unser Familienausflug um einen Tag verschoben.
Während Eckus mit Neffe zur Reperatur waren haben wir es uns im Haus nochmal gemütlich gemacht.
In Kolumbien wird wirklich alles noch repariert, da werden Motoren aus- und wieder eingebaut, Lichtmaschinen werden repariert…und so manch anderes, war für Eckus als Mechaniker ein interessanter Ausflug.
Leider ist auch der Motor etwas schwächlich, das wird aber zu einem späteren Zeitpunkt repariert, da wir das Auto morgen brauchen.
Wir haben solange die Zeit mit Warten verbringen müssen 😉
Abends war dann endlich die Familie fast komplett, mit meinen Neffen und meiner Schwester, frisch aus Deutschland zurück, hatten wir einen sehr netten Grillabend.
Morgen früh um 5 fahren wir alle gemeinsam in den Dschungel nach Sabaletas um in einem Fluss zu baden.
Wir haben die Nacht wieder im „Zanahoria“ verbracht, diesemal war der „Private-Room“ frei, wir haben das schönsten Zimmer im Hostel bekommen, mit eigenem Bad und schönen Betten…Danke Dani 🙂
Nach lecker Frühstück sind Eckus und ich los um uns das Archäologische- und das Goldmuseum anzuschauen.
Auch das Goldmuseum war ganz nett, natürlich nicht mit dem Museo de Oro in Bogota zu vergleichen, aber genau richtig damit das Interesse bis zum Schluss ausreicht 🙂
Aber das Schönste für mich an unserem kleinen Stadtrundgang war die Streetart im alten Stadtteil San Antonio in Cali.
Das muss ich euch echt zeigen…tolle Künstler sind da unterwegs, die Häuserfassaden hatten mich schon das letzte mal so fasziniert, diesmal habe ich extra danach gesucht.
Wunderbar!
Aber auch das gehört zum Stadtbild und möchte ich euch nicht vorenthalten
Am Nachmittag fahren wir mit Dani in den Süden, um Morgen den Tag in völliger Ruhe in der Villa zu verbringen.
Sodele, heute nochmal ein Tag mit vielen Fahrstunden…
Dazu muss ich noch kurz was sagen: Wir sind wirklich sehr viel im Auto gesessen, haben uns wie jedes Mal zu viel vorgenommen für die kurze Zeit die uns zur Verfügung steht, aber ich habe mich beim Fahren nie gelangweilt oder gar mal ein Nickerchen gemacht. Es gab immer so viel zu sehen und ich habe alles aufgesaugt wie ein Schwamm …dieses Land fasziniert mich!
Heute geht´s immer entlang der Küste (traumhaft), von Santa Marta über Baranquilla nach Cartagena zum Flughafen. (gibt nicht so viele Bilder heute von der Fahrt)
In Santa Marta sammeln wir ein weiteres Familienmitglied der Familie Winter/Salazar ein, den Stiefsohn meiner Schwester, Adalberto. Er begleitet uns nach Cartagena und sorgt dafür, dass das Auto wieder nach Cali gefahren wird.
Kolumbien ist wirklich ein wunderbares mit Reichtümern gesegnetes Land, aber es ist mir auch ein Anliegen auf Missstände, Armut und Bildungsschwächen hinzuweisen. Hier müsste niemand Hunger leiden…
„Das Blut floss in Strömen, wie die rötlichen Schlammfluten, die von den Bergen herabschossen. In Kolumbien sagt man, dass Gott das Land mit solcher Schönheit und allen erdenklichen Reichtümern ausgestattet habe, dass es dem Rest der Welt gegenüber ungerecht war; zum Ausgleich bevölkerte er es mit der übelsten Sorte Menschen..“
– MARK BOWDEN: KILLING PABLO
Ein Zitat, des Schriftstellers, bei dem es um die Drogen-Kartelle und die politische Situation in seinem Buch über Pablo Escobar geht.
Wir haben die Bewohner, vor allem im Hochland, als überaus freundlich, offen und immer hilfsbereit kennengelernt. Angst oder Unwohlsein gab es auf dieser Reise nicht.
Möchte noch erwähnen, dass sich Eckus mühevoll mit dem Kartenmaterial auseinandergesetzt hat, ich hätte das nicht so toll hinbekommen 😉
Auch fast alle Bilder hat Eckus mit seiner Handykamera gemacht, die Motivauswahl haben wir oft gemeinsam besprochen, wenn ich wusste über was ich schreiben möchte.
Heute ist wieder Reisetag, leider müssen wir ca. 300 km wieder auf der gleichen Strecke zurückfahren. Das heißt 2 Stunden Piste raus aus der Guajira und nochmals einige Stunden weiter an der Küste entlang, denn im noch einige Stunden entfernten Cartagena werden wir morgen unser Flugzeug nach Cali besteigen und unseren Roadtrip beenden.
Die ersten Stunden gibt es keine neuen Eindrücke, das hab ich ja schon alles dokumentiert…eine Sache, die mich doch sehr bewegt hat muss ich noch erwähnen…
Wir verlassen nun die Guajira und fahren wieder Richtung Palomino und weiter. Schnell wird uns klar, dass wir es heute nicht bis Cartagena schaffen werden, und wir uns eine Zwischenübernachtung suchen müssen. (Das heißt für uns auch, dass wir die schönen Karibikstadt dieses mal nicht besuchen können – keine Zeit
Die Landschaft verändert sich jetzt schnell, und nach kürzester Zeit haben wir die Wüstenregion verlassen und befinden uns im saftigen Grün. An der Küste wachsen nun die klassischen Kokospalmen, Bananenplantagen gibt es üppig, Papayas, Zitrusfrüchte und vieles mehr. Ein Paradies.
Wir befinden uns nun fast auf der Höhe der berühmten Nationalpark „Parque de Tayrona“, (15 000 ha) der für einen Monat für jedermann geschlossen war. Wir kennen den Park schon, es ist dort wirklich fantastisch schön, keine Autos sind zugelassen, die Vegetation üppig und hier sind die aller schönsten Strände, feinster weißer Sand, Palmen, das Wasser türkis und das Hinterland üppig bewachsen.
Warum war der Park geschlossen?
Die dort lebenden Indios baten die Regierung um eine Sperrung, um den Park spirituell zu reinigen. Hintergrund ist, dass es 2016 drei große Stürme gab, üblicherweise wird die Gegend nur einmal pro Jahr heimgesucht. Die Kogi sind davon überzeugt dass es an den vielen Besuchern liegt.
Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit sind wir auch mal eine Piste in Richtung Meer abgebogen…und voilá
…aber nix für unseren Geldbeutel (Schluchz)…Eigentlich für umgerechnet 50 Euro p. P. nicht sooo viel, aber wir waren schon spät dran und brauchten nur einen Schlafplatz um morgens gleich weiter zu fahren…wir hätten es nicht nutzen können (habs trotzdem versucht, konnte aber die Sparfüchse nicht überzeugen 😉 )
ABER…
nach weiteren Bemühungen habe wir dann doch ein für uns passendes Paradies gefunden. (Freu)
Also, glücklicherweise hat mein Darm sich über Nacht etwas beruhigt, und so konnte ich diesen doch etwas unwirklichen Ort genießen.
Erstmal ne Hängematte aufgehängt und gemächlich hier mal ankommen 😉
Strandgeschehen:
Nach einem wohl eher ruhigen Vormittag 😉 konnten wir uns dann doch noch aus der Hängematte schälen und einen kleinen Ausflug zum eigentlichen Cabo angehen.
Kurz nochmal das Auto gestartet und ein paar Kilometer Piste durchpflügt, kleiner Spaziergang in gnadenloser Sonne (man muß hier höllisch aufpassen, der Wind täuscht über die eigentliche Sonnenstrahlung hinweg) um dann eine wunderbare Aussicht zu genießen. (Also ich empfand es so, da dies für mich schon alles sehr fremd ist).
Am späten Nachmittag noch ein kleiner Ausflug durch die „Stadt“
Die kurze Abenddämmerung nochmals aus der Sicht der Hängematte
Und schon morgen müssen wir diesen Ort wieder verlassen (Schluchz)…irgendwie komme ich mir vor wie auf der Flucht, der nächste Trip muss unbedingt großzügiger geplant werden!!!
Tatsächlich hatten wir hier überhaupt kein Netz, von meinem Handy aus war nur noch ein Notruf möglich….war irgendwie auch mal schön, obwohl ich mein allabendliches Schreiben schon vermisst habe.
Also vorab schon mal…die Guajira ist landschaftlich und kulturell nicht so ohne weiteres mit dem restlichen Kolumbien in Verbindung zu bringen. Hier leben die Wayuu, ursprünglich hat sich diese indigene Bevölkerung von der Jagd und dem Fischfang ernährt, heute halten sie ihr eigenes Vieh oder arbeiten auch im größten Kohlekonzern Kolumbiens.
Die Wayuu werden immer weiter aus ihrem Lebensraum verdrängt, bewaffnete Gruppen bedrohen die Familien, das Gebiet ist u.a. wichtig für den Drogenhandel wegen der Nähe zu Venezuela.
Die Wayuu leben unter extremen Umständen, Trinkwasser ist rar und kostbar, und es hat mich schon ziemlich berührt wie ärmlich hier gelebt wird.
Wir waren vorbereitet und haben viel Trinkwasser und ein paar Süßigkeiten für die Kinder mitgenommen.
Den ganzen Tag waren wir unterwegs (schwitz) – hier nun unsere Eindrücke:
Rechtzeitig haben wir bemerkt dass wir kaum noch Luft im Reifen haben, in Uribia, der Hauptstadt der Indios, haben wir diesen reparieren lassen, danach hat die Piste begonnen.
Weiter geht die Fahrt, die Straße ist holprig und staubig, und doch sehr übersichtlich 😉
Unser eigentliches Ziel heute ist Cabo de la Vela, ein Ort von dem man sagt dass es hier auch schon Tourismus geben soll, anscheinend hat man hier früher nach Perlen getaucht, und heute ist es ein Kitesurfer-Paradies …hmmm wir können uns das irgendwie gar nicht so richtig vorstellen, seit knapp 2 Stunden sind wir nun in dieser für uns wirklich befremdlichen Gegend unterwegs…was uns da wohl wieder erwartet???
Es wir schon wieder mal fast dunkel als wir ankommen, man sieht nicht mehr viel, aber das Hostel in dem wir unterkommen ist erstaunlich gut eingerichtet.
Ich bin leider etwas ausgebremst an diesem Abend, ist nun doch meine Darmflora etwas belastet 😉
Palomino, ein kleines eher unscheinbares Dorf, gelegen an dem gleichnahmigen Fluss erlebt auch im Monent einen unglaublichen wirtschaftlichen Aufschwung und hier bin ich mir wirklich nicht sicher ob das diesem Dorf gut tut…
Ursprünglich sicher eine Ansiedlung am Fluss wegen des wichtigen Süßwassers ist es auf dem Weg sich zu einem richtigen Touristenort zu entwickeln.
War es früher eher ein Wochenendausflug für kolumbianische Touristen an die Küste, so gibt es heute jede Menge Hostels, Hotels und Campingmöglichkeiten.
Hier treffen reiche und arme Kolumbianer aufeinander, Traveller mit riesigen Rucksäcken laufen die ca. 1 km lange staubige Piste entlang zum Meer, auf der Suche nach der passenden Unterkunft. Und dann gibts noch die richtigen Hippies, die mit gigantisch aufgetürmten wilden Rastalocken ihre Schmuckständchen aufgebaut haben…. es gibt also auch hier viel zu sehen.
Von hier gehts weiter in die Provinz Guajira, es ist die nordöstlichste Provinz, grenzt an Venezuela und ist wohl auch die ärmste Region. Hier werden uns Wüste und die Indios Wayuu erwarten. Wir sind schon sehr gespannt ….ich denke die nächsten Tage wird es keine Möglichkeit geben den Blog zu pflegen….bis dann 😉
Wo sind wir hier eigentlich geografisch? …Minca liegt am Fuße der Sierra Nevada de Santa Marta. Der höchste Berg hier ist der berühmte Pico Colon, vulkanisch und mit seinen 5755 m richtig hoch, wenn man bedenkt dass er grad mal 40 km von der karibischen Küste entfernt ist. Entdeckt wurde er übrigens erst 1939, das liegt wohl daran, dass das Gelände extrem unzugänglich ist…übrigens bis heute sind manche Gegenden nicht zu erreichen, der Dschungel ist hier extrem dicht, und ohne Führer auch sonst nicht ganz ungefährlich, da hier wohl riesige Flächen mit Cannabis existieren, und die wahrscheinlich sehr gut bewacht werden 😉
Die Sierra Nevada ist ein Nationalpark, und wird noch von Indios bewohnt, die hier auch oft das Wegerecht verweigern. Am meisten verbreitet ist wohl der Stamm der Kogi.
Wenn ihr mehr wissen wollt, und vielleicht auch etwas fundierter, müsst ihr bei Wikipedia nachschauen…ist eine echt spannende wunderschöne Ecke hier.
Wir haben definitiv schon wieder zu wenig Zeit für diese wunderbare Land !
Heute Morgen sind wir tatsächlich schon um 7 Uhr losgezogen, um zu einem Wasserfall zu wandern, der tagsüber völlig überfüllt ist mit Travellern…da diese in der Regel nicht ganz so früh fit sind hatten wir tatsächlich den Platz alleine für uns.
Sind dann auch recht schnell weiter, Karsten zurück nach Minca und wir sind noch 1,5 Std weiter nach oben zu einer kleinen aber feinen Kaffeefinka.Seit 125 Jahren wird hier im Familienbetrieb Kaffe angebaut und für den Export weiterverarbeitet. Seit zweiter Generation wird die Plantage von der deutschen Familie Weber geführt, ursprünglich gebaut wurde sie 1892 von Engländern.
Das Interessante an dieser Produktion ist dass alles noch wie vor über 100 Jahren bearbeitet wird…und auch noch so aussieht 🙂
Strom wird durch Wasserkraft gewonnen…alles ist mechanisch, Eckus war sehr interessiert, aber auch ich fühlte mich wie im letzten Jahrhundert.
Zurück sind wir dann nicht mehr gelaufen, haben Mopedtaxis genommen und die Rückfahrt sehr genossen.
So, jetzt haben wir halb drei, wir packen jetzt unsere Sachen zusammenn, und fahren weiter…jetzt gehts wirklich an die Küste, wollen jetzt endlich mal baden.
Wann ich das nächste Mal schreiben kann weiss ich noch nicht, kann sein es ist jetzt mal ein Tag oder so Funkstille
Haben wunderbar geschlafen, die Nacht war erstaunlich frisch….
Haben uns von Mopeds 20 minuten hoch in die Berge zu einer kleinen Kaffee und Kakao-Finka fahren lassen. Dort haben wir eine ganz nette Einführung in die Geschichte des Kakaos, den Anbau und die Weiterverarbeitung bekommen. Zum Abschluss gabs noch eine Schokoladenmaske…
Im Moment würde ich Minca und das Umland hier noch als sanften Tourismus mit viel Charme bezeichnen, aber es lässt sich jetzt schon erahnen wie es hier einmal boomen wird. Überall werden Finkas zu Hostels umgebaut, und man hört hier schon sehr viele verschiedene Sprachen…
Haben wirklich einiges Interessantes über Kakao erfahren…