Alt Bekanntes neu entdecken

Tatsächlich beginnt unsere Reise genau da wo sie das letzte Mal geendet hat. Wir sind seit drei Tagen hier und sind schon so gechillt …es ist immer wieder erstaunlich wie schnell man sich hier anpasst (muss)
Genauso gechillt geht es leider mit meinem Blog voran, da das Internet hier an der Pazifikküste ziemlich zickig ist.

Aber nun von Anfang…
nach einer Nacht in Cali haben wir uns früh am Morgen auf den Weg nach Buenaventura aufgemacht. Ich hatte es schon einmal erwähnt, es gibt wohl kaum eine hässlichere und wohl auch ungemütlichere Stadt. So richtig hässlich ist sie allerdings bei Regen – tropischem Regen.
Wir sind mal wieder mit der Busetta meiner Schwester unterwegs, welche wir in Buenaventura für eine Woche abstellen um dann weiter mit dem Boot nach Ladrilleros zu kommen (Straßen gibt es ja keine)
Da wir dieses mal sehr viel Material und Lebensmitteln zu Danis Hostel „Casa Azul Pazifico“ zu transportieren haben, hat mein Neffe eine private Lancha (Boot) organisiert, die aber nicht im Public-Hafen ablegt, sondern irgendwo in einem Hinterhof an einem Flusszubringer.

Publik-Hafen Buenaventura: Hier wollten wir uns um 8 Uhr morgens mit Daniel (Neffe) treffen. Bis um 12 Uhr haben wir uns hier bei tropischem Regen herumgedrückt, da der Fahrer der Lancha es mit der Uhrzeit nicht sooo genau nimmt.
Abstellplatz für unser Auto und Hinterhofhafen für die gemietete Lancha…nicht sehr vertrauenserweckend die Burschen… aber immerhin haben sie uns geholfen alles abzuladen und zur Lancha zu schleppen.
Das Ambiente ist schon ganz schön ungemütlich
es ist schlammig…
… und wir wissen nicht ob die Regenpause die knapp zweistündige Fahrt anhalten wird, so wird das ganze Gepäck erstmal eingetütet.

Mittlerweile ist es schon früher Nachmittag… Die Langsamkeit des Seins

auf hoher See, die Stimmung ist gut (Schwesterchen, Brüderchen und Gatte)

Endlich am Strand angekommen muss all das Gepäck ausgeladen und 20 meter die Steilküsten hochgeschleppt werden.

…und dann endlich haben wir unser Zuhause für die nächste Woche erreicht. Juhuuu

Was für ein Leben :D

Nach drei Tagen habe ich mich hier nun richtig gut eingerichtet, auch digital habe ich mit hotspot eine akzeptable Lösung gefunden um meiner Arbeit und dem Schreiben am Blog nachzugehen.

Das ist hier mein „Open Office“ ( gibt schlechtere Büros) heute ist die Sicht etwas eingetrübt, es ist bewölkt und das Meer ist grau. Aber ich bin froh, so sind die Temperaturen erträglich.

Zutun gibt es hier nicht viel, hier heißt es Seele baumeln lassen, baden gehen, (Das Wasser ist so warm, man kann sich Stunden darin tümmeln) Strandspaziergänge unternehmen (Es wird hier jede Menge Treibgut angespült, leider sehr viel Plastikmüll, der von hier nicht mehr eingesammelt werden kann) und zu sehen gibt es hier überhaupt viel, da wir uns sehr weit von der Zivilisation entfernt befinden und alles so gaaanz anders ist. ICH LIEBE ES

Man findet hier Autowracks
😀
Angriff einens Krebses, der sein Loch nicht mehr rechtzeitig gefunden hat
leckere Toiletten im Background
fake news…. ist ne private Toilette, eckus hat nur so getan als ob 😉

Also große Abenteuer sind hier nicht zu erwarten, ich werde versuchen euch mit Bildern teilhaben zu lassen.

Das Hostel Casa Azul Pazific – Unser Zuhause

Wie gesagt es passiert hier nicht viel. Man lebt so in den Tag hinein und beschäftigt sich mit Dingen die Zuhause fremd sind.

Eckus zum Beispiel ist am surfen
Oder man schaut zu wie die Pelikane ihre Formationen fliegen…

Dass man viel Zeit in der Hängematte verbringt, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden.
Das Hostel ist noch nicht fertig, es wird noch viel gesägt, gestrichen und gerichtet, aber man kann schon erahnen dass es mal schön werden wird, und glücklicherweise sind im Moment nicht so viele Gäste da, so ist es ganz familiär.

Honter ist für die Farben am Haus zuständig, er läuft immer mit irgendeinem Farbtopf herum
manchmal öffnet er auch Kokosnüsse 😀
El jefe Daniel Angel Salazar Winter (ist nicht so gefährlich wie er aussieht 😀 )
da wir uns in den Tropen befinden, und es hier manchmal wirklich unglaublich schüttet, sind die Stiefel hier ein wichtiges Utensil. So aufbewahrt krabbeln keine Tiere rein
Die Küche ist auf einer Seite offen und man sieht das Meer
Eine kleine Tienda (Laden) mit den wirklich allerwichtigsten Dingen gibt es auch 😉

Eigentlich wollte ich euch noch einige andere Bilder zeigen, aber im Moment ist das Internet hier sehr schlecht und ich kann keine Bilder uploaden.

Aber zwei Dinge gibt es noch zu erwähnen, die ich sowieso nicht mit Bildern hinterlegen kann. Gestern bei Sonnenuntergang muss sich ein großer Fischschwarm an der Küste aufgehalten haben, wir konnten während unserem Strandspaziergang ein tolles Spektakel beobachten.
Mindestens 100 Pelikane sind zum Fischen gekommen. Das war echt toll anzuschauen, wie sie aus großer Höhe im Sturzflug ins Wasser eingetaucht sind. Ich finde die ja sowieso toll, wie sie da in Reih und Glied über das Meer gleiten, aber die Jagd mit so vielen Vögeln war schon was Besonderes.

Sonnenuntergänge sind hier übrigens auch sehr schön (kitschig)

Dass es im Moment hier viele Fische geben muss konnten wir am nächsten Morgen (leider nur vom Hostel) beobachten, denn da zog ein Delphinschwarm vorbei! Auch aus der Ferne schön wie sie aus dem Wasser springen.

Im August kann man hier an der Küste übrigens auch Wale beobachten.

Juanchaco – Ladrilleros – La Barra – drei Siedlungen mitten im Nirgendwo

Ja, wo genau sind wir hier denn nun? Wir befinden uns hier im Uramba Bahía Málaga Nationalpark, an der Pazifikküste.
Von Buenaventura, der Hafenstadt sind wir ca. eine Stunde Bootsfahrt entfernt, hier gibt es diese drei Küstendörfer, nördlich erstreckt sich kilometerlang undurchdringlicher Dschungel: das Department del Chocó
Auf einer Fläche von ca. 46.500qkm leben ca. 441.000 Einwohner, das sind pro qkm 10 Einwohner…nicht gerade viel. Weiter nördlich gibt es noch einige wichtige Siedlungen, aber die sind nur von Medellin aus mit dem Flugzeug erreichbar.

In Juanchaco gibt es eine Anlegestelle für das Schnellboot, von dort fährt man mit dem Motorrad oder einem Traktor-taxi (andere Fahrzeuge kann man hier nicht benutzen, da die Straßen dafür nicht geeignet sind) nach Ladrilleros

Der größte Laden vor Ort in Ladrilleros „La Supertienda“, hier ist mehr oder weniger auch die Haltestelle von und nach Juanchaco

Die Hauptstrasse

den Fahrzeugen wird hier einiges abverlangt

kleines Restaurant…man arbeitet hier gerne mit Farben

Insgesamt finde ich, dass das Dorf sich etwas herausputzt, das hat sicherlich auch damit etwas zu tun, dass immer mehr ausländische Touristen kommen. Früher war diese wunderbare Küste hauptsächlich von Kolumbianern besucht.

Unbewohntes holt sich der Dschungel schnell wieder zurück

Das Hostel Casa Azul liegt ziemlich genau zwischen Ladrilleros und La Barra. Es gibt zwei Möglichkeiten dorthin zu gelangen. Bei Ebbe kann man über den Strand laufen (bei Flut geht das Meer bis zu Steilküste), oder man nimmt die Strasse, lässt sich mit dem Motorrad fahren, oder geht ca. 20 Minuten zu Fuß.

Die „Strasse“ von Ladrilleros nach La Barra

Wir benutzen wenn möglich immer den Strand 😉
Aber man muss Flut und Ebbe genau beobachten, sonst sitzt man fest oder muss über die Strasse zurück

morgendliches Strandleben…Schwemmholz wird zum Trocknen aufgestellt = Brennholz
Täglich wird auf- und abgebaut, die Flut nimmt sonst alles mit

Man kümmert sich um die Gäste


Einen Binnenhafen gibt es in Ladrilleros auch, von hier aus kann man durch die Mangrovenwälder Ausflüge zu Naturbassins machen, in denen man wunderbar schwimmen kann

10 Gehminuten vom Hostel über den Strand erreicht man La Barra, das abgelegenste Dörfchen von den 3 Siedlungen, danach sollte man nicht mehr weiter gehen, dort hört die Zivilisation komplett auf.
Entstanden sind dies Dörfer wohl durch die Ansiedlung der Sklaven, welche die Spanier hierher verschleppt hatten.

Hunde begleiten einen fast immer auf den Spaziergängen, man braucht keine Angst vor den Rudeln zu haben, sie sind nicht aggressiv.

Auch in La Barra tut sich ein wenig, es gibt nun schon einen Zeltplatz, und das ein oder andere Restaurant/Hostel ist auch neu, oder zumindest aufgepimpt. Aber für Europäer wirkt das Dorf doch sehr befremdlich und nicht besonders einladend

aber es gibt eine öffentliche Telefonzelle 😉

Ganz neue gebaut, ein Hostel
…auch solche Behausungen gibt es
Hostel mit Zeltplätzen

Rückblick

Hallo da bin ich wieder, wir haben die Pazifikküste schon vor Tagen verlassen, aber tatsächlich hatte ich immer schlechtes Netz oder die Gegebenheiten waren nicht so um in Ruhe zu schreiben.

Wir haben gestern, mit dem Auto meiner Schwester (wieder einmal herzlichen Dank an Romi) das Department Valle de Cauca verlassen, haben eine Andenkordillere überwunden und sind nun in San Agustin im Department Huila…doch dazu später

Kurz wollte ich euch noch zeigen wie man sich das Dorf Juancacho vostellen muss. Es ist wirklich nicht hübsch und wirkt teilweise schon etwas verfallen, aber es ist einfach immer wieder interessant zu sehen wie die Leute hier leben…

Zu Fuß von Ladrilleros nach Juancacho zum Hafen. Schule war aus, waren umringt von vielen Kindern
Entweder Moped oder Traktor, anders ist die „Strasse“ nicht zu benutzen


Auch so wird gewohnt, die letzten Stützbalken sind auch schon fast durchgemodert…für uns nicht verständlich warum man sich das nicht richtet…aber immerhin schön bunt ist es 😀
Hafen Juancacho, warten auf die Lancha

Ankunft in Buenaventura

Diese Ablegestelle hat auch schon bessere Zeiten gesehen

Bevor es weiter mit dem Bus nach Cali ging haben wir uns im Hafen noch ein Mittagessen gegönnt.

Meine Suppe ohne Fleisch enthielt tatsächlich kein Fleisch, es schwamm nur eine Hühnerkralle drin rum 🙁

In Cali haben wir eine Nacht im Hostel eines Freundes von Daniel (Neffe) übernachtet und sind mit Daniel früh am Morgen auf den grossen Markt, er brauchte noch diverses Gemüse welches er an die Pazifikküste mitnehmen möchte.
Über den Markt habe ich früher auch schon mal berichtet, aber ich bin jedes mal so fasziniert, was mitten in einer Metropole wie Cali jeden morgen abgeht, das ist Kolumbien pur und das ist auch kein Ort wo Touristen hinkommen, dementsprechend exotisch sind wir hier. Untertauchen ist für uns hier nicht möglich, wir müssen uns der Tatsache stellen dass wir hier von oben bis unten gemustert werden.

Vor Sonnenaufgang waren wir schon dort, es hatte die Nacht viel geregnet, so dass wir über Gummistiefel ganz froh gewesen wären
…auf der Metzgerstrasse, den Geruch müsst ihr euch vorstellen, mir hat es beinahe den Magen umgedreht

Hier wird in großen Mengen gekauft und wenn man seine Sachen zusammen hat, mietet man sich einen Träger mit seinem Holzkarren und der bringt dann alles zum Auto … ein toller Service

Hier gibt es wirklich alles…und super frisch
auch wir haben einen Träger gefunden

San Agustin, eine Stadt mit präkolumbianischer Kultur – und Erinnerungen

So, also wir sind, wie schon erwähnt, nach einem Tag Aufenthalt bei meiner Schwester auf der Finka, wieder mit ihrem Auto unterwegs.
San Agustin ist etwas mühsam zu erreichen, für ca. 135 km benötigt man annähernd 6 Std. das liegt daran dass man eine Andenkordilliere überwinden muss. Ein großer Teil der Strecke führt über ein Paramo/Bergschungel und es ist nur eine Piste angelegt.

Es regnet hier fast täglich alles ist versumpft https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A1ramo_(Vegetation)

Tiefe Schluchten ein undurchdringbarer Dschungel, ständiger Regen und die abgelegene Höhe erschweren den Strassenbau.

Das Besondere an San Agustin sind nicht nur die Ausgrabungen von Gräbern und Steinfiguren (werde später noch näher darauf eingehen), oder die wirklich fantastische Landschaft, uns verbindet etwas ganz Besonderes mit diesem Ort.

1986 (Gott ist das lange her), entstand hier die Idee, unsere Reise zu Pferd fortzusetzten. Über zwei Monate haben wir hier gelebt, Pferde gekauft, alles organisiert (unter anderem was man über das Reiten und die Haltung von Pferden wissen muss), haben die traumhafte Gegend als Training mit unseren eigenen Pferden erkundet. Es war wunderbar und ich bin heute etwas sentimental, obwohl sich der Ort total gewandelt hat.

Tatsächlich hat Eckus in seinem Archiv auch hier wieder Bilder gefunden, und darauf ist zu erkennen, warum man überhaupt auf die Idee kommen kann mit Pferden zu reisen.
San Agustin war eine Stadt wie im wilden Westen, alles wurde mit dem Pferd erledigt, ist mit Sicherheit auch der Unwegsamkeit des Geländes geschuldet. Die Campesinos (Bauern) kamen morgens mit ihrer Ware auf den Markt, und abends fand das Pferd den Weg alleine nachhause, denn meistens waren die Bauern nach erfolgreichem Verkauf sturzbetrunken.
Vor den Läden und den Bars waren die Pferde angebunden und haben geduldig gewartet bis es nachhause ging.
Heute gibt es kaum noch Pferde, die Straßen sind voll mit Mopeds, es ist laut und es stinkt – San Agustin ist gewachsen – und trotzdem haben wir uns gleich wieder wohl gefühlt, denn die Menschen sind hier ganz besonders offen und herzlich.
Heute gibt es aber immer noch die Möglich mit dem Pferd einen Ausflug zu den weit verstreuten Ausgrabungstätten zu buchen.

Eindrücke von 1986:

Die Reise über das Paramo war sehr abenteuerlich und hat mindestens 2 Std länger gedauert als heute (im Hintergrund ist Eckus zu erkennen)

Ohne Worte…

Dieses Bild haben wir heute gemacht 😉

im Laufe unseres Aufenthaltes hier gibt es sicher noch andere Eindrücke, aber man kann die Veränderung deutlich sehen

Auch auf dem Markt waren wir heute, Markttag ist immer etwas besonderes, da kommen auch heute noch alle Campesinos aus der Gegend, allerdings mit Moped oder Geländefahrzeug.


Übrig geblieben sind heute nur noch die Cowboyhüte bei den älteren Herren

Hier findet man wirklich alles was man braucht… oder auch nicht

Meerschweinchen gelten als Delikatesse 😉
Äpfel sind was Besonderes, sind teuer und weden dementsprechend in Szene gesetzt
Für Kinderbetreuung ist auch gesorgt…Im Handy läuft spannendes Comic

Und wenn man Hunger hat, bekommt man hier das beste Essen, immer frisch zubereitet und üppig. Lecker Süppchen gibt es…

… aber auch komische frittierte Sachen. Mir ist es zu deftig, habe mich an die leckeren Früchte gehalten

1986 hat es hier übrigens am Markttag so ausgesehen:

San Agustin – die Umgebung und ein wenig Geschichtliches

Insgesamt waren wir fünf Nächte hier in San Agustin und haben manches zu Fuß (ächz, war ganz schön heiß), aber auch weiter entfernte Ziele mit dem Auto angefahren.
Der Rio Magdalena ist einer der wichtigsten Flüsse in Kolumbien, er entspringt hier in der Zentralkordillere nahe bei San Agustin, wo er sich noch wild und durch fantastisch tiefe Schluchten schlängelt, um dann auf seinem Weg in die Karibik immer träger zu werden, bis er dann bei Barranquilla als braunes Gewässer ins Meer fließt.

Die Schlucht des Rio Magdalena…wunderschön, und immer wieder erstaunlich bei welchem Gefälle noch Kaffee, Bananen etc. angebaut werden.

Es gibt hier in der Gegend jede Menge Flüsse, und auch tolle Wasserfälle.

El salto de Mortino…schon ziemlich beeindruckend mit seiner Höhe von 180m. Haben wir mit dem Auto besucht, da die Entfernung zu San Agustin 12 km beträgt.
Der Salto de Bordones ist mit seinen 400m einer der höchsten Wasserfälle Kolumbiens,man kann ihn leider nur aus der Ferne sehen, und so auf dem Bild wirkt er wenig spektakulär…
Aber diesen echt netten Wasserfall haben wir auf unseren Wanderungen selber erobert „El Cinco“ nahe San Agustin, das Wasser ist frisch, man kann aber schön drin baden.

Hier in San Agustin gibt es über eine sehr große Fläche verstreut, präkolumbianische Ausgrabungen von Steinskulpturen und Gräbern. Die Wurzeln dieser Kultur, die am oberen Magdalena entstand, ungefähr 520 Kilometer von Bogotá, reichen bis ins 7. / 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. 
Wer näheres wissen möchte kann hier ein wenig nachlesen: http://www.indianer-welt.de/sued/kolumbien/agustin.htm

Es gibt einen schönen archäologischen Park, der sich wirklich lohnt anzuschauen, aber es ist auch super die verstreut liegenden Skulpturen in der wunderschönen Landschaft von San Agustin zu erwandern oder mit dem Pferd zu erkunden.

Man wandert an üppigen Kaffeeplantagen vorbei
Kaffeeblüte
Genießt schöne Ausblicke
Manch einer hat am Wegesrand versucht eine Raststätte aufzubauen.
Gatter sollten nach dem Passieren immer wieder verschlossen werden
La Chaquira, ein magischer Platz am Rande der Magdalenaschlucht
Der Wächter des Grabes…El Purutal, auf einer schönen Rundwanderung zu besuchen. es sind die einzigen farbigen Skulpturen , und sind erst 1984 von Bauern entdeckt worden.

Wir haben noch einige Stätten besucht, aber ich will nicht langweilen, man sollte die Skulpturen im passenden Ambiente anschauen.

Eine noch 😉 Alto de los Pietras ein Hügel mit einigen schön dargestellten Gräbern

Eigentlich hätten wir auch noch gerne einen Ausritt gemacht, aber irgendwie kam es uns komisch vor hier in diesem Gelände mit einem fremden Pferd rumzureiten 😉

Vom Zuckerrohrsaft zur Panela

Dieser Beitrag ist vor allem meiner Freundin Andrea und ihren Jungs Ted, Sam und Luke gewidmet, die Panela genauso gerne mögen wie ich. Was ist Panela? Man könnte es als Ursüße bezeichnen, es entsteht durch das Kochen des Zuckerrohrsaftes unter großer Hitze, bis dieser karamelisiert. Panela ist reich an Calcium, Eisen, Phosphor und Ascorbinsäure. (habe ich extra recherchiert 😉 )
Auf einem unserer Ausflüge hatten wir das Glück eine kleine traditionelle Manufaktur anschauen zu können. wir haben viele Bilder gemacht um den Ablauf darstellen zu können.

Transportiert werden die Zuckerstangen wie schon seit jahrzehnten mit dem Pferd….
…oder wie in diesem Fall mit dem LKW
Eckus gleich interessiert und mit dem Besitzer „best Friend“, der stolz das Baujahr – 1966 – erwähnte
Hier werden die Zuckerrohrstangen ausgepresst…
…und hier fließt der Saft in einen Behälter, wird über ein Rohr in die Brennstube geleitet
Hier gibt es unterirdisch ein großes Feuer und über mehrere Behälter wird der Saft gekocht und dickt sich immer mehr ein.
Mit riesigen Schöpfkellen wird der Saft von einem Behälter in den nächsten geschöpft…
…wenn es die richtige Konsistenz hat läuft die Masse über ein Rohr in den nächsten Raum, wo sie von Hand gerührt wird, bis sie soweit erkaltet ist, dass man sie in Blöcke gießen kann (echt harte Arbeit ist das)
Wenn die Masse erkaltet ist wird sie fest, und in diesem Fall wiegt ein Block 4 Pfund
natürlich bringe ich euch einen mit 😉

Das war auch für mich alles super interessant und die Arbeiter waren auch echt nett und haben uns alles erklärt.
Aber ich muss schon sagen, bis die Panela fertig ist, kostet das ganz schön viel Schweiß. ich hatte große Achtung vor dieser Arbeit.

Wieder einmal Coconuco – die heißen Quellen am Fuße des Vulcans Purace

Um San Agustin Richtung Cali wieder verlassen zu können, bleibt nichts anderes übrig, als wieder über das gleiche Paramo zurückzufahren.
Aber so schönes Wetter wie dieses Mal hatten wir noch nie, man hatte richtig schöne Sicht, sehr ungewöhnlich, liegt der Bergdschungel doch meist im Nebel.

Scheibenspritzwasser war aus 😉
Selten sieht man das Paramo so schön
Hier sieht die Piste eigentlich ganz prima aus 😉

Traditionell besuchen wir schon seit Jahrzehnten die heißen Bäder von Coconuco, so auch dieses Mal. Praktisch dass sie auf dem Weg liegen.

Am Besten badet man in der Nacht, da ist es schön kühl (wir befinden uns auf einer Höhe von 2700m), denn das Wasser ist so warm, das hält man fast nicht aus wenn auch noch die Sonne scheint. Unter der Woche kann man es ganz für sich haben, geöffnet hat es 24 stunden
Kleine Privatbecken 🙂 …ab und zu muss man sich dann mit Flusswasser abkühlen, ein herrlicher Saunaeffekt. Wir lieben diese Bäder, und tatsächlich hat sich in 30 Jahren nicht viel geändert

Wir haben uns hier mit meiner Schwester und ihrem Mann verabredet, sie sind nachts noch nachhause gefahren und haben Karsten mitgenommen, er muss leider schon die Heimreise antreten. Wir beide haben für zwei Nächte eine Hütte gemietet um am nächsten Tag noch ein wenig zu wandern, und nochmals eine Nacht zu baden.

Super tolles Wetter mit einer klasse Fernsicht hatten wir erwischt, und langsam haben wir uns vorbei an Finkas und Kuhweiden bis über 3000hm hochgearbeitet.

Die Gegend erinnert ein wenig an die Schweiz, saftige Kuhweiden gibt es hier und deshalb ist die Spezialität der Bauern hier auch der Käse (bisschen wie Feta schmeckt er)

Manchmal sitzen auch fünf drauf 🙂 Früher wurden die Wege alle mit dem Pferd zurückgelegt
Das ist so ein alter Pferdepfad, über die Jahrzehnte wurde er ausgewaschen und ist nun zu einem schönen schattigen Hohlweg geworden
hat uns recht gut gefallen die Tour 😉

Gegen später sind wir dann noch in den Ort Coconuco (die Bäder liegen außerhalb) und haben Forelle gegessen. Hier oben leben praktisch nur Indios, der Ort ist sehr schmucklos, dafür ist keine Zeit

Aber die Chivas (traditionelle Busse im Indiogebiet) sind dafür sehr farbenprächtig und mit allem beladen was die Indios in ihren weit verstreut liegenden Finkas alles so brauchen.

Kurz mal in Popayan

Über Popayan „la Ciudad blanca“ habe ich auch schon mal berichtet, eine schöne Provinzhauptstadt, die wegen ihrer weiß getünchten Häuser im Kolonialstil ein Besuchermagnet ist. Wir müssen auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel sowieso durch, und haben nochmal einen Stopp eingelegt.

Ich wollte nicht schon wieder das Gleiche berichten, oder nur die schönen Fassaden fotografieren, ich würde euch gerne einmal zeigen, was man auf der Straße so alles kaufen kann. (eigentlich alles 😉 ) das hier ist nur eine kleine Auswahl. Oft sind die kleinen Stände so liebevoll hergerichtet und man muss genau hinschauen was es alles gibt.

Lecker Obst schön zubereitet
geröstete Kokosnuss in Panela, geröstete Nüsse
Fahrende Eisverkäufer
Socken und Regenschirme
hammerharte Handyhüllen… und nebenbei noch Medizin die gegen alles hilft
diese kleinen Stände sind ganz typisch, topp aufgeräumt und man bekommt alles in kleinen Mengen, auch einzelne Zigaretten, wenn man sich die Schachtel nicht leisten kann
und im Park sitzen die Schuhputzer, denn in Kolumbien gilt „Schuhe machen Leute“