Übers Paramo zurück nach Cali

Diese Straße die wir benutzt haben gibt es erst seit ca.15 Jahren, deshalb waren wir uns nicht sicher was uns erwarten wird, alles ist möglich.

Wie schon erwähnt ist dieses unwegsame aber wunderschöne Gebiet Indio- und ehemaliges Guerillagebiet der FARC. Vom 10. bis 13. Februar hatte die ELN, eine Guerillagruppe, die den Friedensvertrag noch nicht unterzeichnet hat, einen bewaffneten Streik angekündigt…unter anderem sind sie auch in diesem Gebiet noch aktiv.

Nun, das war der Grund warum wir die Reise etwas umgeplant hatten und diese Strecke erst gestern am 19. Februar befahren haben. (Ursprünglich war die Tour andersherum geplant)

Die Straße schlängelt sich so durch diese wilde einsame Landschaft, manchmal fahren wir über Kilometer nur Piste, und dann sind wir positiv überrascht dass plötzlich lange Strecken topp geteert sind.

Zu früh gefreut, ein riesiger Steinschlag/Erdrutsch hat die Straße weggerissen, es wird schwer daran gearbeitet, aber die Überquerung ist nur einspurig und durch den nächtlichen Regen etwas glibbrig (ich habe nicht aus dem Fenster geschaut, da gings ziemlich steil runter)

Noch zwei, drei weitere solche Stellen gab es, das scheint ein ständiger Kampf zu sein diese Straße von Erdrutschen zu befreien. Aber letztendlich waren wir sehr angenehm überrascht wie gut ausgebaut diese Staße war. Auch relativ dicht befahren, so dass wir uns auch sonst keine Gedanken machen mussten.

Auf der Passhöhe bei 3300m haben wir uns gefreut ein Paramo(Hochebene) vorzufinden, wo die sehr seltenen Pflanzen „Frailejones“ wachsen. Die gibt es wohl tatsächlich nur hier in Kolumbien, Ecuador und Venezuela. Wir haben diese tollen Pflanzen schon früher gesehen, aber meistens stehen sie in dichtem Nebel. Sie wachsen im Sumpf und nehmen Wasser auch über die Blätter auf. Bis zu 300Jahre alt können sie werden, und man nennt sie auch die Sterne des Paramo.

oft habe ich mir auf dieser Reise schon eine bessere Kamera gewünscht…

Die Fahrt verlief absolut reibungslos, zwei weitere Stunden ging es gemächlich bergab, bis wir dann auf die PanAmerica stießen, die legendäre Straße die sich durch Nord- und Südamerika schlängelt, und uns nach Cali bringen wird.

Unterwegs haben wir in dem kleinen Indiodorf Totoró einen Zwischenstopp eingelegt, es war Markttag und wir haben uns mit frischem Gemüse eingedeckt. Natürlich waren wir die Attraktion, klar, wenn man fast doppelt so groß und schwer ist wie die indigene Bevölkerung, und auch sonst nicht all zu viele Extranjeros hier einkaufen 😉

Man war beeindruckt, und nicht zum ersten mal erfuhren wir, dass ein Kolumbianer bei Bayern München spielt (Name hab ich leider vergessen),aber es erfüllt das fußballbesessene Kolumbien mit großem Stolz

Nett aufgebaut, hat mich an meinen Kaufladen in der Kindheit erinnert 🙂
Hmm…
Auch die Chiva darf nicht fehlen, bringt sie doch die Bauern aus entlegenen Finkas samt dem Einkauf wieder nachhause

So, wie erwähnt sind wir wieder in unserer Basisstation hier in Cali heile angekommen, der Roadtripp ist beendet.

Morgen geht’s mit Familie nochmals bis Sonntag an die Pazifikküste, da habt ihr mich ja schon einmal begleitet, es wird also nichts Neues mehr zu berichten geben…mal schauen, vielleicht finde ich noch ein paar Fotomotive, vielleicht passiert auch noch was spannendes…wer weiß 😉

 

2 Antworten auf „Übers Paramo zurück nach Cali“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.