Lago Calima-Naherholungsgebiet der Calenãs

Etwas 1,5 Std nord-westlich entfernt Von Cali befindet sich der 1960 angelegte Stausee Calima, der wegen seines angenehmen Klimas ein beliebtes Ferienziel der überwiegend wohlhabenden Bewohner Calis und Umgebung ist.
Wir haben uns entschlossen die letzten drei Nächte vor unserer Abreise auch hier zu verbringen und haben eine nette Bleibe gefunden.

Unter der Woche sind wir hier ganz alleine…sozusagen ein Privatpool
… und eigener Cabaña + Stellplatz
Das dazugehörige Restaurant ist außergewöhnlich für Kolumbien…auch die Preise 😉

Wir genießen die Ruhe (vor dem Sturm)…aber irgendwie ist es uns dann doch wieder zu langweilig, deshalb laufen wir kurz mal zur Staumauer.

…und schauen uns das Elektrizitätswerk an. Dahinter beginnt der Dschungel, der sich bis zur Pazifikküste erstreckt (Buenaventura)

Aber so ein Tag ist ganz schön lange, und nur lesen ist auch nicht, also ab ins Auto und in das 10km entfernte Dorf Darién.
Ein ganz beschauliches typische Dorf mit einer Plaza Central, großer Kirche und gut funktionierender Infrastruktur. Auf unserm Rundgang haben wir sämtliche wichtigen Handwerker und Dienstleister gesehen, und überhaupt war ein sehr entspanntes und schönes Ambiente zu spüren.
Mittlerweile haben wir auch Hunger bekommen, und wo ißt man immer am Besten? – am Markt, bei den Köchinnen.

Für manch einen mag es etwas ungewöhnlich erscheinen, haben wir doch so ein tolles Restaurant bei unserer Unterkunft, aber uns zieht es irgendwie immer zum Leben im Dorf, da sieht man und erlebt auch was, und das Essen schmeckt echt super.
und hier wurden wir fürstlich bekocht und waren besondere Gäste, das war wirklich sehr nett da
Jugos Naturales – der Saftladen nebenan 😉
Hier fährt man Jeep, man beachte die Kühlerfiguren
Die Häuser sind hier sehr hübsch angemalt, erinnert mich an das Gebiet der Cafetero. Ich denke es gibt hier einen Wohlstand, der sich so ausdrückt.
Die Billardkneipe darf in keinem Dorf fehlen

Tag zwei gilt es auch noch zu gestalten. Also nach dem Frühstück Wanderschuhe an und irgendwie nach oben gehen, unser Ziel den See von oben anzuschauen.
Wanderwege in dem Sinn gibt es hier nicht, bei gefühlten 35grad bei Sonnenschein läuft hier irgendwie niemand einfach so rum.
Also gehts erstmal, ziemlich unmotiviert muss ich sagen, über Zäune und Wiesen durch Kuhweiden bis wir einen annehmbaren Trampelpfad erreicht haben.

Der Weg hat sich dann eigentlich doch noch ganz nett entwickelt, über Flüsschen und Wald haben wir einen echt schönen Aussichtspunkt erreicht…
Zeichen der Zivilisation sind deutlich zu erkennen 😉
hahaha…dann doch lieber gleich hintern Busch
Sieht auch nicht sehr frequentiert aus
Die Stimmung am See ist echt toll, sie ändert sich täglich mehrmals, Von der Pazifikküste ziehen am Nachmittag Wolken/Nebel auf und der Wind frischt deutlich auf

So das wars fürs Erste, morgen früh gehts nach Cali, dort nehmen wir den Flieger nach Bogota und dann gehts am Abend nach Hause 🙂

Das Andendorf Silvia im Gebiet der Guambianos

Das Dorf selber ist recht unscheinbar (ich möchte es fast als häßlich bezeichnen), der Grund warum es gerne besucht wird ist der wöchentliche Markttag, an dem aus einem großen Gebiet die Guambianos von ihren Finkas kommen und ihren Geschäften nachgehen. Die Guambianos sind Indios, die sehr traditionell gekleidet sind und es auch sonst mit ihrer Traditionen streng halten. In dem Gebiet leben ca. 20000 Indios, und früher war es auch so, dass eine Ehe mit nicht Guambianos unmöglich war. Das hatte zur Folge dass es auch Inzuchtprobleme gab. Heute können sie sich den Einflüssen der modernen Gesellschaft kaum mehr entziehen, und das Traditionelle vermischt sich mit der Moderne. Die Guambianos mögen nicht fotografiert werden, wir haben das respektiert und nur Bilder aus der Ferne oder von hinten.
Leider waren wir nicht am Marktag (Dienstag) da und haben den Ort eher verschlafen erlebt.
Aber wir waren auch da um die schöne Gegend zu genießen und haben uns am Nachmittag gleich aufgemacht.

Zufällig hatten die beiden Guambianos Frauen kurzzeitig den gleichen Weg
Unser Ziel war der „Lago de Margaritas“, unweit vom Dorf. seinen Namen verdankt er den vielen Margariten die auf den umliegenden Wiesen wachsen (hier wohl eher eine Seltenheit).
Hier mit kleiner Wildbiene 🙂

Es war schon spät als wir ins Dorf kamen, und so sind wir noch gemütlich eine Forelle essen gegangen, und das wars für diesen Tag.
Die Guambianos leben vom Ackerbau (sehr mühsam), Rinder- und Forellenzucht und verstehen sich auch auf schöne Handarbeiten aus Wolle.
Für den nächsten Tag war ein Ausritt geplant um die Gegend etwas genauer anzuschauen.

Caballera y caballero 😉

Vor ab, es hat uns großen Spass gemacht, und wir haben es sehr genossen. Allerdings konnte ich mir danach nicht mehr vorstellen wie wir es damals, den ganzen Tag, über Wochen, auf dem Pferderücken ausgehalten haben 🙂

Wir haben das Dorf verlassen und wollten in das Indioreservat reiten. Die Indios haben kein eigenes Dorf, sie wohnen verstreut über die Hänge und bearbeiten dort ihre Felder.
Da wir aus dem Heckengäu kommen, sind uns gleich die Hecken hier aufgefallen. aber im Gegensatz zu unseren Hecken die durch Steinhaufen entstanden sind, handelt es sich hier durch Zäune entstandene Hecken. Die Zaunpfähle sind aus frischen Ästen. Durch die fruchtbare Erde und genügend Regen treiben sie aus und so entstehen natürliche Begrenzungen.
wie in alten Zeiten…nicht ganz 😉
auf dem Rückweg war ganz schön was los auf der Piste
Den restlichen Sonntagnachmittag haben wir gechillt im Park verbracht und sind einfach nur dagewesen und haben die Stimmung genossen.

Schön wenn man einfach Zeit hat und sich nicht gehetzt fühlt.

Kurz mal in Popayan

Über Popayan „la Ciudad blanca“ habe ich auch schon mal berichtet, eine schöne Provinzhauptstadt, die wegen ihrer weiß getünchten Häuser im Kolonialstil ein Besuchermagnet ist. Wir müssen auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel sowieso durch, und haben nochmal einen Stopp eingelegt.

Ich wollte nicht schon wieder das Gleiche berichten, oder nur die schönen Fassaden fotografieren, ich würde euch gerne einmal zeigen, was man auf der Straße so alles kaufen kann. (eigentlich alles 😉 ) das hier ist nur eine kleine Auswahl. Oft sind die kleinen Stände so liebevoll hergerichtet und man muss genau hinschauen was es alles gibt.

Lecker Obst schön zubereitet
geröstete Kokosnuss in Panela, geröstete Nüsse
Fahrende Eisverkäufer
Socken und Regenschirme
hammerharte Handyhüllen… und nebenbei noch Medizin die gegen alles hilft
diese kleinen Stände sind ganz typisch, topp aufgeräumt und man bekommt alles in kleinen Mengen, auch einzelne Zigaretten, wenn man sich die Schachtel nicht leisten kann
und im Park sitzen die Schuhputzer, denn in Kolumbien gilt „Schuhe machen Leute“

Wieder einmal Coconuco – die heißen Quellen am Fuße des Vulcans Purace

Um San Agustin Richtung Cali wieder verlassen zu können, bleibt nichts anderes übrig, als wieder über das gleiche Paramo zurückzufahren.
Aber so schönes Wetter wie dieses Mal hatten wir noch nie, man hatte richtig schöne Sicht, sehr ungewöhnlich, liegt der Bergdschungel doch meist im Nebel.

Scheibenspritzwasser war aus 😉
Selten sieht man das Paramo so schön
Hier sieht die Piste eigentlich ganz prima aus 😉

Traditionell besuchen wir schon seit Jahrzehnten die heißen Bäder von Coconuco, so auch dieses Mal. Praktisch dass sie auf dem Weg liegen.

Am Besten badet man in der Nacht, da ist es schön kühl (wir befinden uns auf einer Höhe von 2700m), denn das Wasser ist so warm, das hält man fast nicht aus wenn auch noch die Sonne scheint. Unter der Woche kann man es ganz für sich haben, geöffnet hat es 24 stunden
Kleine Privatbecken 🙂 …ab und zu muss man sich dann mit Flusswasser abkühlen, ein herrlicher Saunaeffekt. Wir lieben diese Bäder, und tatsächlich hat sich in 30 Jahren nicht viel geändert

Wir haben uns hier mit meiner Schwester und ihrem Mann verabredet, sie sind nachts noch nachhause gefahren und haben Karsten mitgenommen, er muss leider schon die Heimreise antreten. Wir beide haben für zwei Nächte eine Hütte gemietet um am nächsten Tag noch ein wenig zu wandern, und nochmals eine Nacht zu baden.

Super tolles Wetter mit einer klasse Fernsicht hatten wir erwischt, und langsam haben wir uns vorbei an Finkas und Kuhweiden bis über 3000hm hochgearbeitet.

Die Gegend erinnert ein wenig an die Schweiz, saftige Kuhweiden gibt es hier und deshalb ist die Spezialität der Bauern hier auch der Käse (bisschen wie Feta schmeckt er)

Manchmal sitzen auch fünf drauf 🙂 Früher wurden die Wege alle mit dem Pferd zurückgelegt
Das ist so ein alter Pferdepfad, über die Jahrzehnte wurde er ausgewaschen und ist nun zu einem schönen schattigen Hohlweg geworden
hat uns recht gut gefallen die Tour 😉

Gegen später sind wir dann noch in den Ort Coconuco (die Bäder liegen außerhalb) und haben Forelle gegessen. Hier oben leben praktisch nur Indios, der Ort ist sehr schmucklos, dafür ist keine Zeit

Aber die Chivas (traditionelle Busse im Indiogebiet) sind dafür sehr farbenprächtig und mit allem beladen was die Indios in ihren weit verstreut liegenden Finkas alles so brauchen.

Vom Zuckerrohrsaft zur Panela

Dieser Beitrag ist vor allem meiner Freundin Andrea und ihren Jungs Ted, Sam und Luke gewidmet, die Panela genauso gerne mögen wie ich. Was ist Panela? Man könnte es als Ursüße bezeichnen, es entsteht durch das Kochen des Zuckerrohrsaftes unter großer Hitze, bis dieser karamelisiert. Panela ist reich an Calcium, Eisen, Phosphor und Ascorbinsäure. (habe ich extra recherchiert 😉 )
Auf einem unserer Ausflüge hatten wir das Glück eine kleine traditionelle Manufaktur anschauen zu können. wir haben viele Bilder gemacht um den Ablauf darstellen zu können.

Transportiert werden die Zuckerstangen wie schon seit jahrzehnten mit dem Pferd….
…oder wie in diesem Fall mit dem LKW
Eckus gleich interessiert und mit dem Besitzer „best Friend“, der stolz das Baujahr – 1966 – erwähnte
Hier werden die Zuckerrohrstangen ausgepresst…
…und hier fließt der Saft in einen Behälter, wird über ein Rohr in die Brennstube geleitet
Hier gibt es unterirdisch ein großes Feuer und über mehrere Behälter wird der Saft gekocht und dickt sich immer mehr ein.
Mit riesigen Schöpfkellen wird der Saft von einem Behälter in den nächsten geschöpft…
…wenn es die richtige Konsistenz hat läuft die Masse über ein Rohr in den nächsten Raum, wo sie von Hand gerührt wird, bis sie soweit erkaltet ist, dass man sie in Blöcke gießen kann (echt harte Arbeit ist das)
Wenn die Masse erkaltet ist wird sie fest, und in diesem Fall wiegt ein Block 4 Pfund
natürlich bringe ich euch einen mit 😉

Das war auch für mich alles super interessant und die Arbeiter waren auch echt nett und haben uns alles erklärt.
Aber ich muss schon sagen, bis die Panela fertig ist, kostet das ganz schön viel Schweiß. ich hatte große Achtung vor dieser Arbeit.

San Agustin – die Umgebung und ein wenig Geschichtliches

Insgesamt waren wir fünf Nächte hier in San Agustin und haben manches zu Fuß (ächz, war ganz schön heiß), aber auch weiter entfernte Ziele mit dem Auto angefahren.
Der Rio Magdalena ist einer der wichtigsten Flüsse in Kolumbien, er entspringt hier in der Zentralkordillere nahe bei San Agustin, wo er sich noch wild und durch fantastisch tiefe Schluchten schlängelt, um dann auf seinem Weg in die Karibik immer träger zu werden, bis er dann bei Barranquilla als braunes Gewässer ins Meer fließt.

Die Schlucht des Rio Magdalena…wunderschön, und immer wieder erstaunlich bei welchem Gefälle noch Kaffee, Bananen etc. angebaut werden.

Es gibt hier in der Gegend jede Menge Flüsse, und auch tolle Wasserfälle.

El salto de Mortino…schon ziemlich beeindruckend mit seiner Höhe von 180m. Haben wir mit dem Auto besucht, da die Entfernung zu San Agustin 12 km beträgt.
Der Salto de Bordones ist mit seinen 400m einer der höchsten Wasserfälle Kolumbiens,man kann ihn leider nur aus der Ferne sehen, und so auf dem Bild wirkt er wenig spektakulär…
Aber diesen echt netten Wasserfall haben wir auf unseren Wanderungen selber erobert „El Cinco“ nahe San Agustin, das Wasser ist frisch, man kann aber schön drin baden.

Hier in San Agustin gibt es über eine sehr große Fläche verstreut, präkolumbianische Ausgrabungen von Steinskulpturen und Gräbern. Die Wurzeln dieser Kultur, die am oberen Magdalena entstand, ungefähr 520 Kilometer von Bogotá, reichen bis ins 7. / 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. 
Wer näheres wissen möchte kann hier ein wenig nachlesen: http://www.indianer-welt.de/sued/kolumbien/agustin.htm

Es gibt einen schönen archäologischen Park, der sich wirklich lohnt anzuschauen, aber es ist auch super die verstreut liegenden Skulpturen in der wunderschönen Landschaft von San Agustin zu erwandern oder mit dem Pferd zu erkunden.

Man wandert an üppigen Kaffeeplantagen vorbei
Kaffeeblüte
Genießt schöne Ausblicke
Manch einer hat am Wegesrand versucht eine Raststätte aufzubauen.
Gatter sollten nach dem Passieren immer wieder verschlossen werden
La Chaquira, ein magischer Platz am Rande der Magdalenaschlucht
Der Wächter des Grabes…El Purutal, auf einer schönen Rundwanderung zu besuchen. es sind die einzigen farbigen Skulpturen , und sind erst 1984 von Bauern entdeckt worden.

Wir haben noch einige Stätten besucht, aber ich will nicht langweilen, man sollte die Skulpturen im passenden Ambiente anschauen.

Eine noch 😉 Alto de los Pietras ein Hügel mit einigen schön dargestellten Gräbern

Eigentlich hätten wir auch noch gerne einen Ausritt gemacht, aber irgendwie kam es uns komisch vor hier in diesem Gelände mit einem fremden Pferd rumzureiten 😉

San Agustin, eine Stadt mit präkolumbianischer Kultur – und Erinnerungen

So, also wir sind, wie schon erwähnt, nach einem Tag Aufenthalt bei meiner Schwester auf der Finka, wieder mit ihrem Auto unterwegs.
San Agustin ist etwas mühsam zu erreichen, für ca. 135 km benötigt man annähernd 6 Std. das liegt daran dass man eine Andenkordilliere überwinden muss. Ein großer Teil der Strecke führt über ein Paramo/Bergschungel und es ist nur eine Piste angelegt.

Es regnet hier fast täglich alles ist versumpft https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A1ramo_(Vegetation)

Tiefe Schluchten ein undurchdringbarer Dschungel, ständiger Regen und die abgelegene Höhe erschweren den Strassenbau.

Das Besondere an San Agustin sind nicht nur die Ausgrabungen von Gräbern und Steinfiguren (werde später noch näher darauf eingehen), oder die wirklich fantastische Landschaft, uns verbindet etwas ganz Besonderes mit diesem Ort.

1986 (Gott ist das lange her), entstand hier die Idee, unsere Reise zu Pferd fortzusetzten. Über zwei Monate haben wir hier gelebt, Pferde gekauft, alles organisiert (unter anderem was man über das Reiten und die Haltung von Pferden wissen muss), haben die traumhafte Gegend als Training mit unseren eigenen Pferden erkundet. Es war wunderbar und ich bin heute etwas sentimental, obwohl sich der Ort total gewandelt hat.

Tatsächlich hat Eckus in seinem Archiv auch hier wieder Bilder gefunden, und darauf ist zu erkennen, warum man überhaupt auf die Idee kommen kann mit Pferden zu reisen.
San Agustin war eine Stadt wie im wilden Westen, alles wurde mit dem Pferd erledigt, ist mit Sicherheit auch der Unwegsamkeit des Geländes geschuldet. Die Campesinos (Bauern) kamen morgens mit ihrer Ware auf den Markt, und abends fand das Pferd den Weg alleine nachhause, denn meistens waren die Bauern nach erfolgreichem Verkauf sturzbetrunken.
Vor den Läden und den Bars waren die Pferde angebunden und haben geduldig gewartet bis es nachhause ging.
Heute gibt es kaum noch Pferde, die Straßen sind voll mit Mopeds, es ist laut und es stinkt – San Agustin ist gewachsen – und trotzdem haben wir uns gleich wieder wohl gefühlt, denn die Menschen sind hier ganz besonders offen und herzlich.
Heute gibt es aber immer noch die Möglich mit dem Pferd einen Ausflug zu den weit verstreuten Ausgrabungstätten zu buchen.

Eindrücke von 1986:

Die Reise über das Paramo war sehr abenteuerlich und hat mindestens 2 Std länger gedauert als heute (im Hintergrund ist Eckus zu erkennen)

Ohne Worte…

Dieses Bild haben wir heute gemacht 😉

im Laufe unseres Aufenthaltes hier gibt es sicher noch andere Eindrücke, aber man kann die Veränderung deutlich sehen

Auch auf dem Markt waren wir heute, Markttag ist immer etwas besonderes, da kommen auch heute noch alle Campesinos aus der Gegend, allerdings mit Moped oder Geländefahrzeug.


Übrig geblieben sind heute nur noch die Cowboyhüte bei den älteren Herren

Hier findet man wirklich alles was man braucht… oder auch nicht

Meerschweinchen gelten als Delikatesse 😉
Äpfel sind was Besonderes, sind teuer und weden dementsprechend in Szene gesetzt
Für Kinderbetreuung ist auch gesorgt…Im Handy läuft spannendes Comic

Und wenn man Hunger hat, bekommt man hier das beste Essen, immer frisch zubereitet und üppig. Lecker Süppchen gibt es…

… aber auch komische frittierte Sachen. Mir ist es zu deftig, habe mich an die leckeren Früchte gehalten

1986 hat es hier übrigens am Markttag so ausgesehen:

Rückblick

Hallo da bin ich wieder, wir haben die Pazifikküste schon vor Tagen verlassen, aber tatsächlich hatte ich immer schlechtes Netz oder die Gegebenheiten waren nicht so um in Ruhe zu schreiben.

Wir haben gestern, mit dem Auto meiner Schwester (wieder einmal herzlichen Dank an Romi) das Department Valle de Cauca verlassen, haben eine Andenkordillere überwunden und sind nun in San Agustin im Department Huila…doch dazu später

Kurz wollte ich euch noch zeigen wie man sich das Dorf Juancacho vostellen muss. Es ist wirklich nicht hübsch und wirkt teilweise schon etwas verfallen, aber es ist einfach immer wieder interessant zu sehen wie die Leute hier leben…

Zu Fuß von Ladrilleros nach Juancacho zum Hafen. Schule war aus, waren umringt von vielen Kindern
Entweder Moped oder Traktor, anders ist die „Strasse“ nicht zu benutzen


Auch so wird gewohnt, die letzten Stützbalken sind auch schon fast durchgemodert…für uns nicht verständlich warum man sich das nicht richtet…aber immerhin schön bunt ist es 😀
Hafen Juancacho, warten auf die Lancha

Ankunft in Buenaventura

Diese Ablegestelle hat auch schon bessere Zeiten gesehen

Bevor es weiter mit dem Bus nach Cali ging haben wir uns im Hafen noch ein Mittagessen gegönnt.

Meine Suppe ohne Fleisch enthielt tatsächlich kein Fleisch, es schwamm nur eine Hühnerkralle drin rum 🙁

In Cali haben wir eine Nacht im Hostel eines Freundes von Daniel (Neffe) übernachtet und sind mit Daniel früh am Morgen auf den grossen Markt, er brauchte noch diverses Gemüse welches er an die Pazifikküste mitnehmen möchte.
Über den Markt habe ich früher auch schon mal berichtet, aber ich bin jedes mal so fasziniert, was mitten in einer Metropole wie Cali jeden morgen abgeht, das ist Kolumbien pur und das ist auch kein Ort wo Touristen hinkommen, dementsprechend exotisch sind wir hier. Untertauchen ist für uns hier nicht möglich, wir müssen uns der Tatsache stellen dass wir hier von oben bis unten gemustert werden.

Vor Sonnenaufgang waren wir schon dort, es hatte die Nacht viel geregnet, so dass wir über Gummistiefel ganz froh gewesen wären
…auf der Metzgerstrasse, den Geruch müsst ihr euch vorstellen, mir hat es beinahe den Magen umgedreht

Hier wird in großen Mengen gekauft und wenn man seine Sachen zusammen hat, mietet man sich einen Träger mit seinem Holzkarren und der bringt dann alles zum Auto … ein toller Service

Hier gibt es wirklich alles…und super frisch
auch wir haben einen Träger gefunden

Juanchaco – Ladrilleros – La Barra – drei Siedlungen mitten im Nirgendwo

Ja, wo genau sind wir hier denn nun? Wir befinden uns hier im Uramba Bahía Málaga Nationalpark, an der Pazifikküste.
Von Buenaventura, der Hafenstadt sind wir ca. eine Stunde Bootsfahrt entfernt, hier gibt es diese drei Küstendörfer, nördlich erstreckt sich kilometerlang undurchdringlicher Dschungel: das Department del Chocó
Auf einer Fläche von ca. 46.500qkm leben ca. 441.000 Einwohner, das sind pro qkm 10 Einwohner…nicht gerade viel. Weiter nördlich gibt es noch einige wichtige Siedlungen, aber die sind nur von Medellin aus mit dem Flugzeug erreichbar.

In Juanchaco gibt es eine Anlegestelle für das Schnellboot, von dort fährt man mit dem Motorrad oder einem Traktor-taxi (andere Fahrzeuge kann man hier nicht benutzen, da die Straßen dafür nicht geeignet sind) nach Ladrilleros

Der größte Laden vor Ort in Ladrilleros „La Supertienda“, hier ist mehr oder weniger auch die Haltestelle von und nach Juanchaco

Die Hauptstrasse

den Fahrzeugen wird hier einiges abverlangt

kleines Restaurant…man arbeitet hier gerne mit Farben

Insgesamt finde ich, dass das Dorf sich etwas herausputzt, das hat sicherlich auch damit etwas zu tun, dass immer mehr ausländische Touristen kommen. Früher war diese wunderbare Küste hauptsächlich von Kolumbianern besucht.

Unbewohntes holt sich der Dschungel schnell wieder zurück

Das Hostel Casa Azul liegt ziemlich genau zwischen Ladrilleros und La Barra. Es gibt zwei Möglichkeiten dorthin zu gelangen. Bei Ebbe kann man über den Strand laufen (bei Flut geht das Meer bis zu Steilküste), oder man nimmt die Strasse, lässt sich mit dem Motorrad fahren, oder geht ca. 20 Minuten zu Fuß.

Die „Strasse“ von Ladrilleros nach La Barra

Wir benutzen wenn möglich immer den Strand 😉
Aber man muss Flut und Ebbe genau beobachten, sonst sitzt man fest oder muss über die Strasse zurück

morgendliches Strandleben…Schwemmholz wird zum Trocknen aufgestellt = Brennholz
Täglich wird auf- und abgebaut, die Flut nimmt sonst alles mit

Man kümmert sich um die Gäste


Einen Binnenhafen gibt es in Ladrilleros auch, von hier aus kann man durch die Mangrovenwälder Ausflüge zu Naturbassins machen, in denen man wunderbar schwimmen kann

10 Gehminuten vom Hostel über den Strand erreicht man La Barra, das abgelegenste Dörfchen von den 3 Siedlungen, danach sollte man nicht mehr weiter gehen, dort hört die Zivilisation komplett auf.
Entstanden sind dies Dörfer wohl durch die Ansiedlung der Sklaven, welche die Spanier hierher verschleppt hatten.

Hunde begleiten einen fast immer auf den Spaziergängen, man braucht keine Angst vor den Rudeln zu haben, sie sind nicht aggressiv.

Auch in La Barra tut sich ein wenig, es gibt nun schon einen Zeltplatz, und das ein oder andere Restaurant/Hostel ist auch neu, oder zumindest aufgepimpt. Aber für Europäer wirkt das Dorf doch sehr befremdlich und nicht besonders einladend

aber es gibt eine öffentliche Telefonzelle 😉

Ganz neue gebaut, ein Hostel
…auch solche Behausungen gibt es
Hostel mit Zeltplätzen

Das Hostel Casa Azul Pazific – Unser Zuhause

Wie gesagt es passiert hier nicht viel. Man lebt so in den Tag hinein und beschäftigt sich mit Dingen die Zuhause fremd sind.

Eckus zum Beispiel ist am surfen
Oder man schaut zu wie die Pelikane ihre Formationen fliegen…

Dass man viel Zeit in der Hängematte verbringt, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden.
Das Hostel ist noch nicht fertig, es wird noch viel gesägt, gestrichen und gerichtet, aber man kann schon erahnen dass es mal schön werden wird, und glücklicherweise sind im Moment nicht so viele Gäste da, so ist es ganz familiär.

Honter ist für die Farben am Haus zuständig, er läuft immer mit irgendeinem Farbtopf herum
manchmal öffnet er auch Kokosnüsse 😀
El jefe Daniel Angel Salazar Winter (ist nicht so gefährlich wie er aussieht 😀 )
da wir uns in den Tropen befinden, und es hier manchmal wirklich unglaublich schüttet, sind die Stiefel hier ein wichtiges Utensil. So aufbewahrt krabbeln keine Tiere rein
Die Küche ist auf einer Seite offen und man sieht das Meer
Eine kleine Tienda (Laden) mit den wirklich allerwichtigsten Dingen gibt es auch 😉

Eigentlich wollte ich euch noch einige andere Bilder zeigen, aber im Moment ist das Internet hier sehr schlecht und ich kann keine Bilder uploaden.

Aber zwei Dinge gibt es noch zu erwähnen, die ich sowieso nicht mit Bildern hinterlegen kann. Gestern bei Sonnenuntergang muss sich ein großer Fischschwarm an der Küste aufgehalten haben, wir konnten während unserem Strandspaziergang ein tolles Spektakel beobachten.
Mindestens 100 Pelikane sind zum Fischen gekommen. Das war echt toll anzuschauen, wie sie aus großer Höhe im Sturzflug ins Wasser eingetaucht sind. Ich finde die ja sowieso toll, wie sie da in Reih und Glied über das Meer gleiten, aber die Jagd mit so vielen Vögeln war schon was Besonderes.

Sonnenuntergänge sind hier übrigens auch sehr schön (kitschig)

Dass es im Moment hier viele Fische geben muss konnten wir am nächsten Morgen (leider nur vom Hostel) beobachten, denn da zog ein Delphinschwarm vorbei! Auch aus der Ferne schön wie sie aus dem Wasser springen.

Im August kann man hier an der Küste übrigens auch Wale beobachten.