Eine lange Rückreise – Teil 2

Es war schon Mittag als wir Puerto Napo verlassen und wir hatten noch mindestens 250 km zu fahren. 5 stunden haben wir für diese Entfernung angesetzt. Erst bei Dunkelheit haben wir dann einen geeigneten Übernachtungsplatz gefunden.

Es gibt immer sehr viel zu sehen auf der Fahrt, und ich genieße die wunderbare Aussicht, die sich je nach Höhenlage ständig verändert. Mit durchschnittlich 50 Stundenkilometern kann man rechnen, wenn nichts unvorhergesehenes passiert.

dazu gehören sintflutartige Regenfälle mit Aquaplaning…
… Straßen, die plötzlich einspurig werden, weil ein Erdrutsch abgegangen ist
Manchmal ist es etwas unheimlich, verschlammte Straßen und keine 2m entfernt geht es gewaltig den Abhang hinunter. Wenn wir an so einer Passage vorbei waren habe ich erst gemerkt wie angespannt ich war !!!

Letztendlich hatten wir trotz Dunkelheit mal wieder richtig Glück beim Finden eines geeigneten Übernachtungsplatzes. Am Fuße des Vulkans Cayambe (sehr schöne fruchtbare Gegend) befindet sich die älteste Hacienda Ecuadors. Auf dem Parkplatz durften wir unser Nachtlager einrichten.

La Hacienda Guachalá: Wahnsinn, 1580 im kolonialstil erbaut. Um 1700 gehörten 12.000 Hektar Land zum Anwesen, über 450 Beschäftigte pflegten die Schafe und unterhielten eine Weberei. Wenn man durch die original restaurierten/erhaltenen Gemäuer läuft fühlt man sich in eine ander Zeit versetzt. (nicht unbedingt die beste Zeit für die arbeitende Bevölkerung!)
noch die Reste eines Webstuhls
Mit eigener Kapelle
Heute gehört das Anwesen einem Franzosen, der sich wirklich Mühe gibt alles original zu erhalten. Man kann dort Zimmer mieten, sehr lecker essen und Tagesausflüge zu Pferd buchen…tolles Ambiente

Nach leckerem, fast europäischem Standard entsprechendem Frühstück sind wir gleich aufgebrochen, um rechtzeitig am Montag bei meiner Schwester anzukommen müssen wir noch einige Kilometer hinter uns bringen. Mindestens 270 km, d.h. ca. 6 Stunden Fahrt waren für den Tag angesetzt!

Tolle Aussichten haben wir genossen, durch Wüste und an wahnsinnig tiefen Schluchten hat sich die Strasse entlang geschlängelt. Sehr sehenswert die Straße/Gegend von der Grenze bis Pasto (die erste größere Stadt in Kolumbien und unser heutiges Ziel). Ich habe leider keine Bilder, denn aus dem Auto wird’s nix, und anhalten kann man auf dieser Strecke wirklich sehr schlecht.

Kurz ein Stop noch in Ecuador an einem Markt in irgendeinem Dorf an der Strecke, wir wollten noch eine bestimmte Sorte Mais zum anpflanzen kaufen.
Ach wie ich dieses Ambiente liebe, was es hier alles gibt! Aber hier waren wir wirklich Exoten. Die Menschen alle winzig, wir riesengroß im Vergleich. Der ganze Markt hat uns verstohlen beobachtet, und das erste mal wollte man auch ein Foto von uns. ?

Auch an diesem Tag haben wir erst in Dunkelheit ein Nachtlager gefunden. Hatten wieder Glück und verbrachten die Nacht auf dem sehr netten Campingplatz Padua.

Knapp 300km mussten wir am Montag zurücklegen. Um rechtzeitig bei meiner Schwester anzukommen, und die Buseta wieder für den Normalgebrauch umzubauen sind wir früh gestartet.

Alles hat gut geklappt! Am Dienstag flog meine Schwester nach Deutschland, Karsten machte sich auf den Weg nach Cali und wir haben uns entschlossen traditionell die heißen Bäder von Coconuco zu besuchen.

Eine Antwort auf „Eine lange Rückreise – Teil 2“

Schreibe einen Kommentar zu Peggy Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.